Verödung der Gebärmutterschleimhaut (NovaSure)

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut?
  2. Wann ist eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut sinnvoll?
  3. Wann kann eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut nicht durchgeführt werden?
  4. Welche Alternativen gibt es?
  5. Kann die Verödung der Gebärmutterschleimhaut auch während der Regelblutung durchgeführt werden?
  6. Wie wird die Verödung der Gebärmutterschleimhaut durchgeführt?
  7. Gibt des andere operative Verfahren für die Verödung der Gebärmutterschleimhaut?
  8. Welche Narkose ist notwendig?
  9. Ist die Verödung der Gebärmutterschleimhaut schmerzhaft?
  10. Welche Risiken bestehen bei einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut?
  11. Ist ein Ausfluss in den ersten Wochen nach der Verödung normal?
  12. Wie lange bin ich bei der Verödung der Gebärmutterschleimhaut im Krankenhaus?
  13. Was muss ich vor der Operation beachten?
  14. Was muss ich nach der Operation beachten?
  15. Wie lange bin ich nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut im Krankenstand?
  16. Welche Nachuntersuchungen sind notwendig?
  17. Muss ich nach der Verödung der Gebärmutterschleimhaut noch verhüten?
  18. Wie hoch ist die Erfolgsrate bei der Verödung der Gebärmutterschleimhaut?
  19. Kann die Verödung der Gebärmutterschleimhaut bei neuerlicher, starker Regelblutung nochmals wiederholt werden?
  20. Kann man die Verödung der Gebärmutterschleimhaut rückgängig machen?
  21. Ist das Risiko für eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut erhöht?
  22. Welche Vorteile und Nachteile (Limitationen) bietet eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut?

Was ist eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut?

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Die Verödung der Gebärmutterschleimhaut, auch bekannt als Endometriumablation, ist ein medizinischer Eingriff, der dazu dient, die Gebärmutterschleimhaut – die Auskleidung der Gebärmutter – zu entfernen oder zu zerstören. Dieser Eingriff wird häufig als Behandlung für übermäßig starke oder anhaltende Menstruationsblutungen angewendet.

Wann ist eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut sinnvoll?

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Die Endometriumablation (Verödung) kann bei folgenden Symptomen und Beschwerden durchgeführt werden (sofern der Kinderwunsch definitiv abgeschlossen ist):

  • Sehr starke Regelblutungen
  • Langanhaltende Blutungen
  • Sehr häufige Blutungen
  • Sehr unregelmäßige Blutungen
  • Bei Kombinationen von den oben genannten Blutungsstörungen
  • Wiederholte Blutungen nach der Menopause (sofern bei der Ausschabung die Gebärmutterschleimhaut unauffällig ist)

Wann kann eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut nicht durchgeführt werden?

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Die Endometriumablation kann nicht durchgeführt werden:

  • bei einer bösartigen Veränderung der Gebärmutterschleimhaut oder einer Vorstufe
  • wenn der Kinderwunsch nicht sicher abgeschlossen ist
  • wenn die Gebärmutterhöhle zu klein oder zu groß ist
  • bei einer Infektion der Gebärmutter oder der Eileiter/Eierstöcke
  • wenn nach einem Kaiserschnitt oder nach einer Myomentfernung die Gebärmutterwand sehr dünn ist (dies wir mit einer Ultraschalluntersuchung vor der Operation überprüft)

Welche Alternativen gibt es?

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Bei Blutungsstörungen (Regelblutung zu stark, zu lange, zu häufig oder zu unregelmäßig) gibt es auch alternative Therapiemöglichkeiten.

  • Gelbkörperhormone (Gestagene)
  • Minipille
  • Hormonspirale
  • Pille
  • Tranexamsäure (Cyklokapron®; verbessert die Blutgerinnung)

Einen ausführlichen Überblick zu den Ursachen, Diagnose und Therapiemöglichkeiten von Blutungsstörungen finden Sie auf unserer Homepage unter dem Kapitel Blutungsstörungen .

Kann die Verödung der Gebärmutterschleimhaut auch während der Regelblutung durchgeführt werden?

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Ja. Die Verödung kann zu jedem Zeitpunkt des Zyklus (auch während der Regelblutung) durchgeführt werden.

Wie wird die Verödung der Gebärmutterschleimhaut durchgeführt?

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  • Vorbereitung: In einem Vorgespräch wird die Patientin über den Ablauf der Endometriumablation (Verödung der Gebärmutterschleimhaut) informiert und es werden Fragen zu ihrer Krankengeschichte gestellt. Dies beinhaltet Informationen über mögliche Schwangerschaften, Blutungsstörungen, Medikamente, Voroperationen und Allergien. Die Verödung kann zu jedem Zeitpunkt des Zyklus (auch während der Regelblutung) durchgeführt werden.
  • Anästhesie (Narkose): Die Endometriumablation wird in Vollnarkose durchgeführt. In seltenen Ausnahmefällen kann die Gebärmutterspiegelung auch in einer Teilnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt werden.
  • Einführen des Spekulums: Ähnlich wie bei einer gynäkologischen Untersuchung wird ein Spekulum in die Vagina eingeführt, um den Gebärmutterhals sichtbar zu machen.
  • Erweiterung des Gebärmutterhalskanals: Um Zugang zur Gebärmutter zu erhalten, wird der Gebärmutterhalskanal vorsichtig mit Stiften in zunehmender Dicke (Hegarstifte, Dilatatoren) aufgedehnt.
  • Gebärmutterhöhlenspiegelung und Curettage: Vor der eigentlichen Verödung der Gebärmutterschleimhaut wird noch eine Gebärmutterhöhlenspiegelung und eine Ausschabung (Curettage) durchgeführt um die Größe und Form der Gebärmutterhöhle exakt zu beurteilen und sicher zu gehen, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht verändert ist. Bei der Curettage wird eine möglicherweise Verdickte Gebärmutterschleimhaut oder Poylpen entfernt, was die Verödung der Gebärmutterschleimhaut effektiver machen kann.
  • Gebärmutterhöhlenspiegelung: Ein optisches Instrument (Hysteroskop) wird dabei über Scheide und Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Durch das Einbringen einer Flüssigkeit (physiologische Kochsalzlösung) wird die Gebärmutterhöhle komplett entfaltet und lässt sich dadurch optimal untersuchen.  Das Hysteroskop ist ein dünnes Röhrchen mit einer Lichtquelle und einer Kamera am Ende. Über einen Monitor, der mit der Kamera verbunden ist, kann das Innere der Gebärmutterhöhle betrachtet werden und falls notwendig eine Operation in der Gebärmutterhöhle durchgeführt werden. Dabei werden kleine Scheren, Zangen oder Elektroschlingen verwendet.
  • Curettage: Hierbei wird eine gebogene Metall- oder Kunststoffschlinge (Curette) verwendet, um das Gewebe von den Wänden der Gebärmutter abzuschaben.
  • Verödung der Gebärmutterschleimhaut: Die am häufigsten verwendete Technik für die Verödung ist das sogenannte NovaSure:

 

Über den bereits aufgedehnten Gebärmutterhals wird ein goldbeschichtetes Netz in die Gebärmutterhöhle eingebracht.

 

Das Goldnetz wird in der Gebärmutterhöhle entfaltet. Es passt sich dabei exakt der individuellen Form der Gebärmutterhöhle an und hat dadurch unmittelbaren Kontakt zur Gebärmutterschleimhaut.

 

Nach der erfolgreichen Verödung wird das Goldnetz wieder komplett aus der Gebärmutterhöhle entfernt und der Eingriff ist damit beendet.

 

  • Abschluss und Nachsorge: Nach dem Entfernen des Goldnetzes wird der Eingriff abgeschlossen. Das bei der Ausschabung entfernte Gewebe wird zur mikroskopischen (feingeweblichen, histologischen) Untersuchung eingesendet.  Anschließend erfolgt für meist ein bis zwei Stunden eine Überwachung auf der Aufwachstation bis der Kreislauf und die Atmung nach der Narkose wieder normal sind. Nach der Operation kann man wieder Essen und Trinken sobald man munter ist. Das erste Mal Aufstehen sollte mit der betreuenden Krankenschwester erfolgen, um ein Stürzen bei eventuell noch etwas instabilem Kreislauf zu vermeiden. Vor der Entlassung wird darauf geachtet, dass ein normales Wasserlassen möglich ist. Üblicherweise kann die Patientin nach einer kurzen Erholungszeit bzw. Überwachung im Krankenhaus einige Stunden nach der Operation nach Hause gehen. Bei einer Vollnarkose ist man für 24 Stunden nicht fahrtüchtig und sollte sich auf jeden Fall von einer erwachsenen Begleitperson abholen lassen.

Die gesamte Operation mit Gebärmutterhöhlenspiegelung, Ausschabung (Curettage) und Verödung der Gebärmutter mit dem NovaSure Gerät dauert üblicherweise 15 bis 20 Minuten. Es ist wichtig, dass Sie alle Fragen und Bedenken im Vorfeld des Eingriffs mit ihrem Frauenarzt besprechen, um gut informierte Entscheidungen zu treffen und sich auf den Eingriff vorzubereiten.

Gibt des andere operative Verfahren für die Verödung der Gebärmutterschleimhaut?

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Falls eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut mit dem NovaSure Gerät nicht möglich ist, kann als Alternative eine Entfernung der Gebärmutterschleimhaut mit einer Elektroschlinge erfolgen (Endometrium-Resektion). Dabei wird bei der Gebärmutterhöhlenspiegelung (Hysteroskopie) unter Sicht mit einer Elektroschlinge die gesamte Gebärmutterschleimhaut, Streifen für Streifen, entfernt. Dieses Verfahren dauert meist länger als das NovaSure und hat eine etwas höhere Komplikationsrate.

Die Verödung der Gebärmutterschleimhaut mit einem Ballon, der heißes Wasser enthält (Thermachoice) oder mit einer elektrischen Kugel (Rollerball Ablatio) wird nur mehr selten durchgeführt.

Welche Narkose ist notwendig?

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Die Endometriumablation (Verödung) wird in Vollnarkose durchgeführt. In seltenen Ausnahmefällen kann die Gebärmutterspiegelung auch in einer Teilnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt werden.

Ist die Verödung der Gebärmutterschleimhaut schmerzhaft?

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Sofern die Verödung der Gebärmutterschleimhaut in Vollnarkose oder Teilnarkose durchgeführt wird, bestehen während der Operation keine Schmerzen.

Nach der Verödung können in den ersten 24 Stunden durchaus etwas mehr Schmerzen auftreten. Diese Schmerzen fühlen sich üblicherweise wie Regelschmerzen an und lassen sich mit entsprechenden Schmerzmitteln gut therapieren. Nach 24 Stunden sind keine oder nur geringe Schmerzen (üblicherweise ein leichtes Ziehen im Unterbauch) zu erwarten.

Welche Risiken bestehen bei einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut?

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Eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) ist ein häufig durchgeführter medizinischer Eingriff. Trotz größter Sorgfalt können wie bei jedem medizinischen Verfahren auch bei einer Endometriumablation Risiken und mögliche Komplikationen auftreten. Komplikationen bei der Endometriumablation sind selten bis sehr selten.

  • Infektionen: Selten kommt es zu einer Infektion nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut. Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke oder Harnblase können auch mehrere Tage nach dem Eingriff auftreten. Diese Infektionen sind antibiotisch meist gut beherrschbar. Anzeichen einer Infektion können Fieber, starke Schmerzen oder vermehrter Ausfluss sein.
  • Blutungen: Leichte Blutungen sind nach einer Endometriumablation normal. Durch die Verödung entsteht in der Gebärmutterhöhle ein Wundfläche, die zwischen 4 und 6 Wochen benötigt um komplett abzuheilen. Jedoch können starke oder langanhaltende Blutungen auf ein Problem hinweisen.
  • Verletzung der Gebärmutterwand: Selten sind Verletzungen der Gebärmutterwand (Durchstoßung, Perforation) durch die verwendeten Instrumente. Üblicherweise wird die Patientin für 24 Stunden nachbeobachtet mit Kontrolle der Laborwerte und antibiotischer Abschirmung, um einer Infektion vorzubeugen. In der Regel sind keine weiteren Behandlungen notwendig.
  • Verletzung umliegender Organe: Sehr selten kann es zur Verletzung anderer Organe, z.B. des Darmes oder der Blase oder der Blutgefäße kommen, die möglicherweise eine operative Versorgung mit der Eröffnung der Bauchhöhle notwendig machen. Selten wird eine Verletzung nicht gleich erkannt, dann ist eine Folgeoperation notwendig.
  • Verwachsungen: Durch die Verödung der Gebärmutterschleimhaut kommt es erwünschter Weise zu einer kompletten Verwachsung bzw. Verklebung der Gebärmutterhöhle. Dadurch sollten auch bei erfolgreicher Verödung keine oder nur mehr geringe Blutungen auftreten. Durch die Verwachsungen der Gebärmutterhöhle ist auch nachvollziehbar, dass die Verödung nicht wiederholt werden kann, fall neuerliche Blutungen auftreten sollten. Das Einlegen einer Spirale ist nach der Operation ebenfalls nicht mehr möglich.
  • Spülflüssigkeit: Falls die Operation mit einer Elektroschlinge durchgeführt wird, kann durch die beim Eingriff verwendete Spülflüssigkeit der Blutkreislauf belastet werden. Falls zu viel Flüssigkeit vom Körper aufgenommen wird, kann der Abbruch der Operation sowie die Behandlung mit ausschwemmenden Medikamenten und die Einlag eines Harnblasenkatheders notwendig In äußerst seltenen Fällen kann eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme zum Lungen­ und/oder Hirnödem führen. Dies kann eine intensivmedizinische Therapie mit Beatmung erfordern.
  • Ansammlung von Blut oder Flüssigkeit in der Gebärmutter: Selten kann sich Blut oder Flüssigkeit durch die Verklebungen in der Gebärmutterhöhle ansammeln. Falls diese Flüssigkeitsansammlung schmerzhaft ist, kann eine Ausschabung oder im äußersten Fall eine Entfernung der Gebärmutter notwendig sein.
  • Narkosekomplikationen: Falls die Verödung der Gebärmutterschleimhaut unter Vollnarkose oder Teilnarkose durchgeführt wird, können selten Komplikationen im Zusammenhang mit der Anästhesie auftreten, wie allergische Reaktionen, Atemprobleme oder Herz-Kreislauf-Probleme.
  • Harnverhalten: Selten kann das Wasserlassen in den ersten Stunden nach der Operation erschwert oder unmöglich sein. Dies kann aber durch einen vorübergehenden Blasenkatheter in den meisten Fällen problemlos behandelt werden.
  • Thrombose/Embolie: Thrombosen und/oder Embolien bei oder nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut sind sehr selten. Bilden sich Blutgerinnsel oder werden sie verschleppt und verschließen ein Blutgefäß, kann dies schwerwiegende Folgen haben (z.B. Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt).
  • Lagerungsschäden: Haut-, Gewebe- oder Nervenschäden durch die Lagerung und eingriffsbegleitende Maßnahmen (z.B. Einspritzungen, Desinfektionen, elektrischer Strom) sind selten. Mögliche Folgen können Schmerzen, Entzündungen, Absterben von Gewebe, Narben sowie Empfindungs-, Funktionsstörungen oder Lähmungen sein.

Im Aufklärungsgespräch vor der Operation werden sowohl der Ablauf der Operation als auch mögliche Risiken besprochen. Vor jedem Eingriff wird eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken vorgenommen, um die bestmögliche Entscheidung für die individuelle Situation der Patientin zu treffen.

Ist ein Ausfluss in den ersten Wochen nach der Verödung normal?

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Nach der Endometriumablation tritt sehr häufig im Rahmen der Wundheilung ein Ausfluss auf. Dieser Ausfluss entspricht einer Wundflüssigkeit die von der Gebärmutterhöhle (durch die Verödung) stammt. Dieser Ausfluss kann bis zur kompletten Wundheilung (bis zu 6 Wochen nach der Operation) anhalten. Sollten zusätzlich stärkere Schmerzen auftreten, sollten diese bei Ihrem betreuenden Frauenarzt abgeklärt werden.

Wie lange bin ich bei der Verödung der Gebärmutterschleimhaut im Krankenhaus?

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Die Verödung der Gebärmutterschleimhaut wird üblicherweise als ambulanter oder tagesklinischer Eingriff durchgeführt. Der Aufenthalt im Krankenhaus ist daher meist nur einige Stunden bis höchstens einen Tag, sofern keine Komplikationen auftreten.

Was muss ich vor der Operation beachten?

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Die Aufnahme zur Verödung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) erfolgt üblicherweise nüchtern am Operationstag:

  • Nüchtern: Mindesten 6 Stunden vor der Operation (meist von Mitternacht an), nichts mehr Essen, Trinken oder Rauchen, d. h. nüchtern zur Aufnahme kommen.
  • Schmuck, Make-up, Kontaktlinsen entfernen: Vor der Operation unbedingt Piercings, Schmuck, Make-up, Kontaktlinsen und Nagellack (wenn möglich) entfernen
  • Kein Aspirin: Aspirin oder aspirinhältige (acetylsalicylhältige) Medikamente dürfen 7 Tage vor der Operation nicht mehr eingenommen werden. Aspirin führt zur Blutverdünnung und die Wirkung von Aspirin hält bis zu 7 Tage an. Sollten sie sonstige blutverdünnende Medikamente nehmen, sollten diese nach Rücksprache mit dem betreuenden Arzt vor der Operation umgestellt werden.
  • Abholen: Sorgen Sie bereits vor der Operation dafür, dass Sie jemand nach der Operation abholt und nach Hause begleitet.

Was muss ich nach der Operation beachten?

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Jede Operation ist für den Körper eine gewisse Belastung, wobei die Erholungszeit von Patientin zu Patientin unterschiedlich ist. Der Sinn der Empfehlungen für das Verhalten nach einer Operation ist Komplikationen zu vermeiden und die Regeneration zu fördern.

Nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut sollte man folgendes beachten:

  • Keine Vollbäder und nicht schwimmen für zumindest 2 Wochen nach der Operation. Bei der Operation wir der Gebärmutterhals etwas aufgedehnt, sodass beim Baden ein etwas erhöhtes Risiko für Infektionen besteht. Zusätzlich besteht durch die Verödung eine Wundfläche in der Gebärmutterhöhle, die 4 bis 6 Wochen zur kompletten Abheilung benötigt.
  • Kein Geschlechtsverkehr für zumindest 2 Wochen nach der Operation. Bei der Operation wir der Gebärmutterhals etwas aufgedehnt, sodass beim Geschlechtsverkehr ein etwas erhöhtes Risiko für Infektionen besteht. Zusätzlich besteht durch die Verödung eine Wundfläche in der Gebärmutterhöhle, die 4 bis 6 Wochen zur kompletten Abheilung benötigt.
  • Keine Tampons für zumindest 2 Wochen nach der Operation bzw. so lange ein Ausfluss besteht. Bei der Operation wir der Gebärmutterhals etwas aufgedehnt, sodass durch Tampons ein etwas erhöhtes Risiko für Infektionen besteht. Zusätzlich besteht durch die Verödung eine Wundfläche in der Gebärmutterhöhle, die 4 bis 6 Wochen zur kompletten Abheilung benötigt. Binden können bedenkenlos verwendet werden.
  • Körperliche Schonung wird üblicherweise für 1 Woche nach der Operation empfohlen. Körperliche Schonung heißt, dass eine Belastung wie z.B. Spazierengehen oder Heben von bis zu 5kg möglich ist. Sofern keine Kreislaufbeschwerden bestehen und Sie sich wohl fühlen, ist eine Woche nach der Operation Sport (ausgenommen Schwimmen), Heben ohne Einschränkung und Arbeiten wieder möglich.
  • Beobachtung von Symptomen: Achten Sie auf ungewöhnliche Symptome wie anhaltende starke Schmerzen, Fieber oder andere Anzeichen von Komplikationen. Bei solchen Symptomen sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.
  • Kontrolle: Meist wird eine Kontrolluntersuchung nach der Verödung der Gebärmutterschleimhaut in 4 bis 6 Wochen vereinbart. Die Ergebnisse der feingeweblichen (histologischen) Untersuchung des entfernten Gewebes benötigen meist eine Woche und werden nach Erhalt meist telefonisch oder direkt besprochen.

Wie lange bin ich nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut im Krankenstand?

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Nach einer Verödung wird üblicherweise ein Krankenstand von 1 Woche empfohlen. Die Empfehlung hängt von den individuellen Voraussetzungen, der Operation, dem Wohlbefinden nach der Operation und der Belastung bei der Arbeit ab. Individuell kann die Empfehlung für den Krankenstand nach einer Verödung auch kürzer oder länger als eine Woche sein.

Welche Nachuntersuchungen sind notwendig?

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Meist wird eine Kontrolluntersuchung beim betreuenden Frauenarzt 4 bis 6 Wochen nach der Gebärmutterspiegelung empfohlen. Für das Gewebe, das bei der Ausschabung vor der Verödung entfernt wurde, dauert die feingewebliche (histologische) Untersuchung meist eine Woche. Die Ergebnisse werden nach Erhalt meist telefonisch oder direkt besprochen.

Muss ich nach der Verödung der Gebärmutterschleimhaut noch verhüten?

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Ja. Die Verödung der Gebärmutterschleimhaut ist keine Verhütungsmethode. Die Wahrscheinlichkeit nach einer erfolgreichen Verödung schwanger zu werden liegt bei ca. 3%. Schwangerschaften nach einer Verödung sind gefährlich, da sie eine deutlich höhere Komplikationsrate aufweisen. Falls gewünscht kann unmittelbar nach der Verödung (noch in Narkose) eine Spirale (Hormonspirale oder Kupfer-/Goldspirale) eingelegt werden oder eine Sterilisation (üblicherweise Entfernung der Eileiter mit Bauchspiegelung). Über das operative Vorgehen und die Kosten muss vor der Operation mit dem betreuenden Frauenarzt gesprochen werden.

Wie hoch ist die Erfolgsrate bei der Verödung der Gebärmutterschleimhaut?

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Unter Erfolgsrate versteht man, dass die starken und/oder langen Blutungen, weshalb die Verödung durchgeführt wurde, nach der Operation deutlich schwächer und kürzer sind oder idealerweise überhaupt keine Monatsblutung mehr auftritt.

Die Erfolgsrate wird in den meisten Studien mit 80%-90% angegeben.

Die Erfolgsrate ist von folgenden Faktoren abhängig:

  • Alter der Patientin (je älter desto erfolgreicher)
  • Größe der Gebärmutterhöhle (bei normaler Größe höhere Erfolgsrate)
  • Myome (bei Myomen die in die Gebärmutterhöhle ragen, geringere Erfolgsrate)
  • Blutverdünnende Medikamente (Frauen die blutverdünnende Medikamente nehmen müssen, haben eine etwas geringere Erfogsrate)

Kann die Verödung der Gebärmutterschleimhaut bei neuerlicher, starker Regelblutung nochmals wiederholt werden?

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Nein, üblicherweise nicht. Durch die Verödung kommt es erwünschter Weise zu Verwachsungen und/oder Verklebungen in der Gebärmutterhöhle. Durch diese Verwachsungen ist die Gebärmutterhöhle meist nicht mehr zugänglich und entfaltet sich nicht mehr, sodass weder mit dem Netz noch mit der Elektroschlinge eine neuerliche Verödung durchgeführt werden kann.

Kann man die Verödung der Gebärmutterschleimhaut rückgängig machen?

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Nein.

Ist das Risiko für eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut nach einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut erhöht?

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Nein. Eine groß angelegte schwedische Studie konnte zeigen, dass bei einer Verödung der Gebärmutterschleimhaut mit der NovaSure Technik das Risiko für die Entwicklung einer bösartigen Veränderung der Gebärmutterschleimhaut sogar deutlich niedriger zu sein scheint.

Welche Vorteile und Nachteile (Limitationen) bietet eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut?

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  • Vorteile
    • Hohe Erfolgsraten
    • Hohe Patientinnen Zufriedenheit
    • Einfache Anwendung
    • Kurze OP Zeit
    • Sehr wenig Komplikationen
    • Geringe Rate an neuerlichen Operationen
    • Kurze Erholungszeit notwendig
  • Nachteile/Einschränkungen:
    • Nicht wiederholbar: die Verödung kann bei neuerlicher starker und/oder langer Blutung nicht wiederholt werden
    • Bei neuerlichen starken und/oder langen Blutungen: eventuell hormonelle Therapie oder Gebärmutterentfernung notwendig
    • bei einer sehr großen oder sehr kleinen Gebärmutter ist NovaSure eventuell nicht möglich

 

Die Informationen basieren auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfahrungen des Autors. Sie ersetzen weder das ärztliche Gespräch noch die gynäkologische Untersuchung.

Zum Autor

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Dieser Online-Ratgeber wurde von Univ.-Prof. Mag. Dr.med. Andreas Widschwendter eingerichtet, um unabhängig, seriös und auf dem neuesten Stand des Wissens über gynäkologische Operationen und Erkrankungen zu informieren.
Foto Univ.-Prof. Mag. Dr.med. Andreas Widschwendter
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