Konisation (Kegelschnitt)
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist eine Konisation?
- Wann ist eine Konisation notwendig?
- Wie wird die Konisation durchgeführt?
- Welche Narkose ist notwendig?
- Ist die Konisation schmerzhaft?
- Welche Risiken bestehen bei einer Konisation?
- Wird die Konisation auch in der Schwangerschaft durchgeführt?
- Wie lange bin ich bei einer Konisation im Krankenhaus?
- Was muss ich vor der Operation beachten?
- Was muss ich nach der Operation beachten?
- Welche Folgen kann eine Konisation haben?
- Was bedeutet die Konisation für eine geplante Schwangerschaft?
- Welchen Befund kann die Konisation ergeben?
- Wie oft kann eine Konisation durchgeführt werden?
- Wie lange bin ich nach einer Konisation im Krankenstand?
- Welche Nachuntersuchungen sind notwendig?
- Ist eine HPV-Impfung nach einer Konisation sinnvoll?
Was ist eine Konisation?
Eine Konisation ist ein gynäkologischer Eingriff, bei dem ein kegelförmiges Stück Gewebe aus dem Gebärmutterhals (Zervix) entfernt wird. Dies wird in der Regel mit einer Elektroschlinge durchgeführt. Der Hauptzweck dieses Verfahrens besteht darin, veränderte oder auffällige Zellen aus dem Gebärmutterhals zu entfernen und sie mikroskopisch zu untersuchen.
Wann ist eine Konisation notwendig?
Eine Konisation kann in verschiedenen Situationen notwendig sein, hauptsächlich wenn auffällige oder veränderte Zellen am Gebärmutterhals (Zervix) festgestellt wurden. Bei folgenden Gründen wird eine Konisation in Betracht gezogen:
- Hochgradige Dysplasie: Eine hochgradige Dysplasie ist eine Krebsvorstufe am Gebärmutterhals (ausführliche Information dazu finden Sie unter HPV (Link zu HPV). Diese Vorstufen (Cervicale Intraepitheliale Neoplasien; CIN) entstehen durch eine jahrelange Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Wenn bei einer Frau eine hochgradige Dysplasie (CIN 2 oder CIN 3) festgestellt wird, kann eine Konisation notwendig sein, um diese Zellen zu entfernen. Die Entscheidung zur Konisation ist immer individuell und hängt vom Grad der Vorstufe (CIN), vom Alter der Patientin, vom Krebsabstrich (Pap), vom HPV-Typ, ob die Familienplanung abgeschlossen ist und wie lange die Veränderung besteht, ab.
- Unklare Diagnose: Wenn die Ergebnisse eines Pap-Abstrichs und einer darauffolgenden Kolposkopie (Untersuchung des Gebärmutterhalses mit einem Mikroskop) nicht eindeutig sind oder widersprüchlich erscheinen, kann eine Konisation durchgeführt werden, um eine klare Diagnose zu stellen.
- Adenokarzinom in situ (AIS): Bei dieser speziellen Krebs-Vorstufe, ausgehend vom Kanal des Gebärmutterhalses, kann eine Konisation zur Diagnose und Behandlung erforderlich sein.
- Wiederholte auffällige Pap-Abstriche: Wenn eine Frau über einen längeren Zeitraum wiederholt auffällige Pap-Abstriche hat, aber andere Untersuchungen, wie eine Kolposkopie, keine klaren Ergebnisse liefern, kann eine Konisation in Betracht gezogen werden.
- Langjährige HPV Infektion: Wenn eine Frau über einen längeren Zeitraum (mehr als 2 Jahre) wiederholt einen positiven HPV Abstrich hat und andere Untersuchungen, wie eine Kolposkopie und Gewebsentnahme, keine klaren Ergebnisse liefern, kann v.a. bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr eine Konisation in Betracht gezogen werden.
- Leitlinien: die entsprechenden Empfehlungen für die Konisation sind in genauen Leitlinien der österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) festgelegt (mehr erfahren). Der Autor von gyn-op.at, Univ.-Prof. Mag. Dr.med. Andreas Widschwendter, war maßgeblich an der Erstellung dieser Leitlinien beteiligt.
Wie wird die Konisation durchgeführt?
- Vorbereitung: In einem Vorgespräch wird die Patientin über den Ablauf der Konisation informiert und es werden Fragen zu ihrer Krankengeschichte gestellt. Dies beinhaltet Informationen über mögliche Schwangerschaften, Kinderwunsch, Medikamente, Voroperationen und Allergien.
- Anästhesie (Narkose): Die Konisation wird meist in Vollnarkose durchgeführt. In Ausnahmefällen kann die Konisation auch in einer Teilnarkose (Spinalanästhesie) oder mit einer lokalen Betäubung des Gebärmutterhalses durchgeführt werden. Die Wahl der Narkose hängt von der Art des Eingriffs und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab.
- Einführen des Spekulums: Ähnlich wie bei einer gynäkologischen Untersuchung wird ein Spekulum in die Vagina eingeführt, um den Gebärmutterhals gut sichtbar zu machen.
- Jodlösung: mit einer speziellen Jodlösung wird der Gebärmutterhals angefärbt, um die veränderten Zellen (Vorstufe, CIN) sichtbar zu machen.
- Konisation: Für die Konisation selbst wird eine dünne Drahtschlinge verwendet, die mit elektrischem Strom erhitzt wird, um das kegelförmige Stück Gewebe zu schneiden und gleichzeitig die Blutung zu reduzieren. Dieses Verfahren wird auch als LLETZ (Large Loop Excision of the Transformation Zone) oder LEEP (Loop Electrosurgical Excision Procedure) bezeichnet. Diese Drahtschlinge gibt es in unterschiedlichen Größen und wird individuell an die Patientin angepasst. Die Tiefe und Breite des Kegels der herausgeschnitten wird, hängt von der Ausdehnung der Veränderung (Vorstufe, CIN) und der Größe des Gebärmutterhalses ab.
- Curettage: Um Gewebe vom Gebärmutterhalskanal zu erhalten (um sicherzugehen, dass im Gebärmutterhalskanal keine veränderten Zellen sind) wird eine Ausschabung (Curettage) des Gebärmutterhalskanals durchgeführt. Um Zugang zum Gebärmutterhalskanal zu erhalten, wird der Gebärmutterhalskanal vorsichtig mit Stiften in zunehmender Dicke (Hegarstifte, Dilatatoren) aufgedehnt. Anschließend wird mit einer gebogenen Metall- oder Kunststoffschlinge (Curette) Gewebe von den Wänden des Gebärmutterhalskanals abgeschabt (Curettage).
- Verschorfung: Die Wunde, die bei einer Konisation entsteht, lässt sich nicht nähen, da das Gewebe sehr fest und derb ist. Die Wundfläche am Gebärmutterhals, die durch die Konisation entsteht, wird mit einer kleinen Stromkugel verschorft und damit die Blutungen aus der Wundfläche verödet.
- Abschluss und Nachsorge: Das entfernte Gewebe wird zur mikroskopischen (feingeweblichen, histologischen) Untersuchung eingesendet (Das Ergebnis der Untersuchung liegt üblicherweise nach einer Woche vor und wird dann meist telefonisch besprochen). Anschließend erfolgt für ein bis zwei Stunden eine Überwachung auf der Aufwachstation bis der Kreislauf und die Atmung nach der Narkose wieder normal sind. Nach der Operation kann man wieder Essen und Trinken sobald man munter ist. Das erste Mal Aufstehen sollte mit der betreuenden Krankenschwester erfolgen, um ein Stürzen bei eventuell noch etwas instabilem Kreislauf zu vermeiden. Vor der Entlassung wird darauf geachtet, dass ein normales Wasserlassen möglich ist. Üblicherweise kann die Patientin nach einer kurzen Erholungszeit bzw. Überwachung im Krankenhaus einige Stunden nach der Operation nach Hause gehen. Bei einer Vollnarkose ist man für 24 Stunden nicht fahrtüchtig und sollte sich auf jeden Fall von einer erwachsenen Begleitperson abholen lassen.
Welche Narkose ist notwendig?
Die Konisation wird meist in Vollnarkose durchgeführt. In Ausnahmefällen kann die Konisation auch in einer Teilnarkose (Spinalanästhesie) oder mit einer lokalen Betäubung des Gebärmutterhalses durchgeführt werden. Die Wahl der Narkose hängt von der Art des Eingriffs und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab.
Ist die Konisation schmerzhaft?
Nein, sofern die Konisation in Vollnarkose oder Teilnarkose durchgeführt wird. Falls für die Konisation nur eine lokale Betäubung des Gebärmutterhalses erfolgt, kann die Operation durchaus etwas schmerzhaft sein.
Nach der Konisation sind keine oder nur geringe Schmerzen (üblicherweise ein leichtes Ziehen im Unterbauch) zu erwarten.
Welche Risiken bestehen bei einer Konisation?
Eine Konisation ist ein sehr häufig durchgeführter medizinischer Eingriff. Trotz größter Sorgfalt können wie bei jedem medizinischen Verfahren auch bei einer Konisation Risiken und mögliche Komplikationen auftreten. Komplikationen bei der Konisation sind selten bis sehr selten.
- Blutungen: In den ersten Tagen nach der Konisation kommt es meist zu keiner oder nur zu einer geringen Blutung. Vom 7. bis zum 14. Tag nach dem Eingriff, wenn der Wundschorf sich löst, ist das Nachblutungsrisiko etwas erhöht. Meist sind die Blutungen mit einem Medikament gut behandelbar. Sehr selten kann eine Nachblutung sehr stark werden und eine operative Blutstillung notwendig machen. Leichte Blutungen können üblicherweise bis zu 4 Wochen nach der Konisation auftreten oder anhalten.
- Infektionen: Selten kommt es zu einer Infektion nach einer Konisation. Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke oder Harnblase können auch mehrere Tage nach dem Eingriff auftreten. Diese Infektionen sind antibiotisch meist gut beherrschbar. Anzeichen einer Infektion können Fieber, starke Schmerzen oder vermehrter Ausfluss sein.
- Verletzung von Scheide oder Gebärmutter: Sehr selten kommt es zu einer Verletzung der Scheide durch die verwendeten Operationsinstrumente oder den verwendeten Strom. Sehr selten sind Verletzungen der Gebärmutterwand (Durchstoßung, Perforation) durch die verwendeten Instrumente. Diese Verletzungen sind meist ungefährlich. Üblicherweise wird die Patientin für 24 Stunden nachbeobachtet mit Kontrolle der Laborwerte und antibiotischer Abschirmung, um einer Infektion vorzubeugen. In der Regel sind keine weiteren Behandlungen notwendig. Äußerst selten kann es zur Verletzung anderer Organe, z.B. des Darmes oder der Blase oder der Blutgefäße kommen, die möglicherweise eine operative Versorgung mit der Eröffnung der Bauchhöhle notwendig machen. Selten wird eine Verletzung nicht gleich erkannt, dann ist eine Folgeoperation notwendig.
- Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz): Durch die Entfernung eines Gewebsstücks vom Gebärmutterhals kann es selten zu einer Schwächung des Gebärmutterhalses in einer folgenden Schwangerschaft kommen. Dadurch kann das Risiko für eine Fehlgeburt oder eine Frühgeburt erhöht sein. Die Schwächung des Gebärmutterhalses hängt von der Größe und der Form des entfernten Gewebes ab. Je mehr Gewebe entfernt wird, desto höher ist das Risiko. Bei Patientinnen, bei denen die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, wird üblicherweise ein möglichst kleiner Konus durchgeführt, um das Risiko für eine folgende Schwangerschaft möglichst gering zu halten. In der Schwangerschaft wird bei Frauen, die eine Konisation hatten, eine engmaschigere Kontrolle durchgeführt. Sollten sich Anzeichen für eine Muttermundschwäche zeigen, kann eine medikamentöse Therapie und/oder eine Umschlingung (Cerclage) des Muttermundes in Betracht gezogen werden.
- Verengung Gebärmutterhalskanal (Zervixstenose): Selten kommt es durch die Narbenbildung nach einer Konisation zu einer Verengung des Gebärmutterhalskanals. Die Folgen einer Verengung des Gebärmutterhalskanals können Menstruationsbeschwerden, Rückstau von Blut in der Gebärmutterhöhle oder Fruchtbarkeitsprobleme sein. Die Verengung des Gebärmutterhalskanals kann in einem weiteren Eingriff wieder aufgedehnt werden.
- Narkosekomplikationen: Falls die Konisation unter Vollnarkose oder Teilnarkose durchgeführt wird, können selten Komplikationen im Zusammenhang mit der Anästhesie auftreten wie allergische Reaktionen, Atemprobleme oder Herz-Kreislauf-Probleme.
- Harnverhalten: Selten kann das Wasserlassen in den ersten Stunden nach der Operation erschwert oder unmöglich sein. Dies kann aber durch einen vorübergehenden Blasenkatheter in den meisten Fällen problemlos behandelt werden.
- Thrombose/Embolie: Thrombosen und/oder Embolien bei oder nach einer Konisation sind sehr selten. Bilden sich Blutgerinnsel oder werden sie verschleppt und verschließen ein Blutgefäß, kann dies schwerwiegende Folgen haben (z.B. Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt).
- Lagerungsschäden: Haut-, Gewebe- oder Nervenschäden durch die Lagerung und eingriffsbegleitende Maßnahmen (z.B. Einspritzungen, Desinfektionen, elektrischer Strom) sind selten. Mögliche Folgen können Schmerzen, Entzündungen, Absterben von Gewebe, Narben sowie Empfindungs-, Funktionsstörungen oder Lähmungen sein.
Im Aufklärungsgespräch vor der Operation werden sowohl der Ablauf der Operation als auch mögliche Risiken besprochen. Vor jedem Eingriff wird eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken vorgenommen, um die bestmögliche Entscheidung für die individuelle Situation der Patientin zu treffen.
Wird die Konisation auch in der Schwangerschaft durchgeführt?
Nur in sehr seltenen Fällen. Tritt in der Schwangerschaft ein auffälliger Pap-Abstrich auf, wird dieser mit einer sorgfältigen Untersuchung des Gebärmutterhalses mit einem Mikroskop (Kolposkopie) und üblicherweise mit einer kleinen Gewebeprobe abgeklärt. Sollte der Befund der Gewebeprobe ergeben, dass eine Vorstufe vorliegt (CIN 2 oder CIN 3) wird entsprechend den Leitlinien eine Kontrolle mit Pap-Abstrich und Kolposkopie alle 12 Wochen während der gesamten Schwangerschaft empfohlen. Sollte der Befund während der Schwangerschaft unverändert bleiben, wird 6 Wochen nach der Geburt nochmals ein Pap-Abstrich, eine Kolposkopie und Gewebsentnahme durchgeführt und nochmals beurteilt, ob eine Konisation notwendig ist.
Wie lange bin ich bei einer Konisation im Krankenhaus?
Die Konisation wird üblicherweise als ambulanter oder tagesklinischer Eingriff durchgeführt. Der Aufenthalt im Krankenhaus ist daher meist nur einige Stunden bis höchstens einen Tag, sofern keine Komplikationen auftreten.
Was muss ich vor der Operation beachten?
Die Aufnahme zur Konisation erfolgt üblicherweise nüchtern am Operationstag:
- Nüchtern: Mindesten 6 Stunden vor der Operation (meist von Mitternacht an), nichts mehr Essen, Trinken oder Rauchen, d. h. nüchtern zur Aufnahme kommen.
- Schmuck, Make-up, Kontaktlinsen entfernen: Vor der Operation unbedingt Piercings, Schmuck, Make-up, Kontaktlinsen und Nagellack (wenn möglich) entfernen
- Kein Aspirin: Aspirin oder aspirinhältige (acetylsalicylhältige) Medikamente dürfen 7 Tage vor der Operation nicht mehr eingenommen werden. Aspirin führt zur Blutverdünnung und die Wirkung von Aspirin hält bis zu 7 Tage an. Sollten sie sonstige blutverdünnende Medikamente nehmen, sollten diese nach Rücksprache mit dem betreuenden Arzt vor der Operation umgestellt werden.
- Abholen: Sorgen Sie bereits vor der Operation dafür, dass Sie jemand nach der Operation abholt und nach Hause begleitet.
Was muss ich nach der Operation beachten?
Jede Operation ist für den Körper eine gewisse Belastung, wobei die Erholungszeit von Patientin zu Patientin unterschiedlich ist. Der Sinn der Empfehlungen für das Verhalten nach einer Operation ist Komplikationen zu vermeiden und die Regeneration zu fördern.
Nach einer Konisation sollte man folgendes beachten:
- Keine Vollbäder und nicht schwimmen für zumindest 3 Wochen nach der Operation (bzw. solange eine Blutung besteht). Bei der Operation wir der Gebärmutterhals etwas aufgedehnt, sodass beim Baden ein etwas erhöhtes Risiko für Infektionen besteht.
- Kein Geschlechtsverkehr für 6 Wochen nach der Operation. Die Wundfläche am Gebärmutterhals benötigt bis zu 6 Wochen, bis sie komplett abgeheilt ist. Solange die Wunde nicht ganz abgeheilt ist, kann Geschlechtsverkehr zu verstärkten Blutungen führen. Bei der Kontrolle beim Frauenarzt 6 Wochen nach der Operation wird beurteilt, ob die Wunde komplett abgeheilt ist.
- Keine Tampons für 6 Wochen nach der Operation. Die Wundfläche am Gebärmutterhals benötigt bis zu 6 Wochen, bis sie komplett abgeheilt ist. Solange die Wunde nicht ganz abgeheilt ist, kann ein Tampon zu verstärkten Blutungen oder einer Infektion führen. Bei der Kontrolle beim Frauenarzt 6 Wochen nach der Operation wird beurteilt, ob die Wunde komplett abgeheilt ist. Binden können jederzeit bedenkenlos verwendet werden.
- Beobachtung von Blutungen: Es ist normal, nach einer Konisation leichte bis mäßige Blutungen zu haben. Diese treten vor allem 7 bis 14 Tage nach der Operation auf. Achten Sie jedoch auf starke und anhaltende Blutungen, die möglicherweise therapiert werden müssen.
- Körperliche Schonung wird üblicherweise für 1 Woche nach der Operation empfohlen. Körperliche Schonung heißt, dass eine Belastung wie z.B. Spazierengehen oder Heben von bis zu 5kg möglich ist. Bettruhe ist nach einer Konisation nicht notwendig. Sofern keine Kreislaufbeschwerden bestehen und Sie sich wohl fühlen, ist zwei bis drei Woche nach der Operation leichter Sport, Heben und zunehmende Belastung wieder möglich.
- Beobachtung von Symptomen: Achten Sie auf ungewöhnliche Symptome wie anhaltende starke Schmerzen, Fieber, starke Blutungen oder andere Anzeichen von Komplikationen. Bei solchen Symptomen sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.
- Kontrolle: Meist wird eine Kontrolluntersuchung bei Ihrem Frauenarzt 6 Wochen nach der Konisation empfohlen. Die Ergebnisse der feingeweblichen (histologischen) Untersuchung des entfernten Gewebes benötigen meist eine Woche und werden nach Erhalt meist telefonisch oder direkt besprochen.
Welche Folgen kann eine Konisation haben?
Obwohl die Konisation in der Regel sicher ist, gibt es wie bei jedem chirurgischen Eingriff mögliche Folgen und Komplikationen:
- Frühgeburt oder Fehlgeburt: Durch die Entfernung eines Gewebsstücks vom Gebärmutterhals kann es selten zu einer Schwächung des Gebärmutterhalses in einer folgenden Schwangerschaft kommen. Dadurch kann das Risiko für eine Fehlgeburt oder eine Frühgeburt erhöht sein. Die Schwächung des Gebärmutterhalses hängt von der Größe und der Form des entfernten Gewebes ab. Je mehr Gewebe entfernt wird, desto höher ist das Risiko. Bei Patientinnen, bei denen die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, wird üblicherweise ein möglichst kleiner Konus durchgeführt, um das Risiko für eine folgende Schwangerschaft möglichst gering zu halten. In der Schwangerschaft wird bei Frauen, die eine Konisation hatten, eine engmaschigere Kontrolle durchgeführt. Sollten sich Anzeichen für eine Muttermundschwäche zeigen, kann eine medikamentöse Therapie und/oder eine Umschlingung (Cerclage) des Muttermundes in Betracht gezogen werden.
- Verengung des Gebärmutterhalskanals (Zervixstenose): Selten kommt es durch die Narbenbildung nach einer Konisation zu einer Verengung des Gebärmutterhalskanals. Die Folgen einer Verengung des Gebärmutterhalskanals können Menstruationsbeschwerden, Rückstau von Blut in der Gebärmutterhöhle oder Fruchtbarkeitsprobleme sein. Die Verengung des Gebärmutterhalskanals kann in einem weiteren Eingriff wieder aufgedehnt werden.
- Veränderte Zervixschleimproduktion: In einigen Fällen kann die Konisation die Menge oder Konsistenz des Zervixschleims beeinflussen.
Was bedeutet die Konisation für eine geplante Schwangerschaft?
- Drei Monate nach Konisation warten: Mit einer geplanten Schwangerschaft sollte man 3 Monate nach einer Konisation warten. Studiendaten haben gezeigt, dass das Risiko für eine Frühgeburt oder Fehlgeburt höher ist, wenn eine Schwangerschaft weniger als 3 Monate nach einer Konisation eintritt.
- Risiko für Frühgeburt oder Fehlgeburt: Durch die Entfernung eines Gewebsstücks vom Gebärmutterhals kann es selten zu einer Schwächung des Gebärmutterhalses in einer folgenden Schwangerschaft kommen. Dadurch kann das Risiko für eine Fehlgeburt oder eine Frühgeburt erhöht sein. Die Schwächung des Gebärmutterhalses hängt von der Größe und der Form des entfernten Gewebes ab. Je mehr Gewebe entfernt wird, desto höher ist das Risiko. Bei Patientinnen, bei denen die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, wird üblicherweise ein möglichst kleiner Konus durchgeführt, um das Risiko für eine folgende Schwangerschaft möglichst gering zu halten. In der Schwangerschaft wird bei Frauen, die eine Konisation hatten, eine engmaschigere Kontrolle durchgeführt. Sollten sich Anzeichen für eine Muttermundschwäche zeigen, kann eine medikamentöse Therapie und/oder eine Umschlingung (Cerclage) des Muttermundes in Betracht gezogen werden.
- Fruchtbarkeit: Die meisten Studien zeigen keine wesentliche Veränderung der Fruchtbarkeit durch eine Konisation. Selten kommt es durch die Narbenbildung nach einer Konisation zu einer Verengung des Gebärmutterhalskanals. Die Folgen einer Verengung des Gebärmutterhalskanals können neben Menstruationsbeschwerden oder Rückstau von Blut in der Gebärmutterhöhle selten auch Fruchtbarkeitsprobleme sein. Die Verengung des Gebärmutterhalskanals kann in einem weiteren Eingriff wieder aufgedehnt werden.
Welchen Befund kann die Konisation ergeben?
Die Empfehlung zur Konisation beruht meist auf einer zuvor entnommenen Gewebeprobe vom Gebärmutterhals, die eine höhergradige Vorstufe ergeben hat (CIN2 oder CIN3). Dieses Ergebnis wird bei der Untersuchung des kegelförmigen Gewebsstückes, das bei der Konisation entfernt wird, üblicherweise bestätigt. Zusätzlich wird noch beurteilt, ob auch die gesamte Veränderung entfernt werden konnte.
- Komplett entfernt: Falls die Ränder des kegelförmigen Gewebsstückes gesundes Gewebe zeigen, kann man sicher gehen, dass die gesamte Veränderung entfernt wurde und keine weitere Therapie mehr notwendig ist. In über 90% aller Frauen wird die entsprechende Vorstufe bei der Konisation komplett entfernt (im Befund steht dann, dass die Veränderung „in toto“ oder „in sano“ entfernt wurde).
- Nicht komplett entfernt: Falls die Vorstufen (CIN2 oder CIN3) bis zum Rand des kegelförmigen Gewebsstückes heranreichen, spricht man von „nicht in toto“ oder „non in sano“ entfernt. Bei der Konisation werden am Ende der Operation sowohl die seitlichen als auch die inneren Ränder mit Strom verschorft, sodass auch möglicherweise noch vorhandene Veränderungen dadurch verschorft werden könne. Ob eine neuerliche Operation mit Nachschneiden im Bereich der Ränder der Konisation notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren (Art der Veränderung, innerer oder äußerer Rand, HPV-Typ, Alter, Kinderwunsch) ab und wird gemeinsam mit der Patientin vom betreuenden Frauenarzt individuell entschieden.
In sehr seltenen Fällen kann die feingewebliche Untersuchung ergeben, dass unerwarteterweise bereits eine bösartige Veränderung vorliegt. Die weitere Abklärung und Therapieplanung sollten dann in einem spezialisierten Zentrum (wie z.B. der Univ. Klinik für Frauenheilkunde Innsbruck) erfolgen.
Wie oft kann eine Konisation durchgeführt werden?
Üblicherweise wird eine Konisation nur einmal durchgeführt. Sollten nach einer Konisation im weiteren Verlauf neuerlich hochgradige Vorstufen auftreten, kann eine neuerliche Konisation notwendig sein. Sehr selten wird dreimal eine Konisation durchgeführt. Bei abgeschlossenem Kinderwunsch und wiederkehrenden, hochgradigen Veränderungen am Gebärmutterhals ist auch eine Gebärmutterentfernung zu überlegen.
Wie lange bin ich nach einer Konisation im Krankenstand?
Nach einer Konisation wird üblicherweise ein Krankenstand von 1 bis 2 Wochen empfohlen. Die Empfehlung hängt von den individuellen Voraussetzungen, der Operation, dem Wohlbefinden nach der Operation und der Belastung bei der Arbeit ab. Individuell kann die Empfehlung für den Krankenstand nach einer Konisation auch kürzer oder länger sein.
Welche Nachuntersuchungen sind notwendig?
Üblich sind folgende Nachuntersuchungen und Kontrollen:
- 6 Wochen nach der Operation: Bei der Kontrolle beim betreuenden Frauenarzt 6 Wochen nach der Operation erfolgt eine Kontrolle der Wundheilung. Sollte die Wunde komplett abgeheilt sein, können wieder alle Aktivitäten (Baden, Sport, Heben, Tampons, Geschlechtsverkehr) ohne Einschränkung ausgeführt werden.
- 6 Monate nach der Operation: Bei der Kontrolle beim betreuenden Frauenarzt 6 Monate nach der Operation wird der Pap-Abstrich und der HPV-Abstrich nochmals kontrolliert. Sollte der Pap-Abstrich normal sein und der HPV-Abstrich negativ sein (d.h. dass keine HPV-Infektion mehr nachweisbar ist) besteht nur ein sehr geringes Risiko, dass wieder Veränderungen am Gebärmutterhals auftreten werden. Nach einer Konisation ist bei ca. 75% der Patientinnen der HPV-Abstrich nach 6 Monaten negativ.
Ob zusätzliche Kontrollen und Nachuntersuchungen notwendig sind, hängt vom Ergebnis der Konisation, des Pap-Abstrichs und des HPV-Abstrichs ab und wird individuell mit dem betreuenden Frauenarzt besprochen werden.
Ist eine HPV-Impfung nach einer Konisation sinnvoll?
Ja! Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass eine HPV-Impfung nach einer Konisation das Risiko für das Auftreten einer neuerlichen hochgradigen Vorstufe am Gebärmutterhals um bis zu 80% reduziert.
Eine durchgemachte HPV-Infektion schützt nicht vor einer neuerlichen HPV-Infektion. Deshalb macht eine HPV-Impfung sowohl bei einer durchgemachten als auch bei einer bestehenden HPV-Infektion Sinn und sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Nach einer höhergradigen Vorstufe des Gebärmutterhalses (CIN2 oder CIN3) übernimmt die Krankenkasse erfreulicherweise die Kosten für die HPV-Impfung bei Frauen bis zum 45. Lebensjahr.
Die Informationen basieren auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfahrungen des Autors. Sie ersetzen weder das ärztliche Gespräch noch die gynäkologische Untersuchung.