Gebärmuttersenkung, Scheidensenkung

Was bedeutet eine Gebärmuttersenkung/Scheidensenkung?

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Als Senkung (Descensus) wird das Tiefertreten der Scheide und/oder der Gebärmutter bezeichnet. Ein Tiefertreten der Scheide und/oder der Gebärmutter über den Scheideneingang hinaus wird als Vorfall (Prolaps) bezeichnet.
Der Grund für eine Gebärmuttersenkung bzw. Scheidensenkung ist eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur.

 

Beckenorgane

 

 

Gebärmutter und Scheidensenkung

 

Gebärmuttersenkung:
Bei einer Gebärmuttersenkung kommt es dazu, dass die Gebärmutter ihre normale Position in der Beckenhöhle verliert und nach unten in Richtung Scheide absinkt oder herausragt. Dies kann verschiedene Schweregrade haben und je nach Ausmaß der Senkung kann die Gebärmutter teilweise oder vollständig in die Vagina herabgleiten.

 

Gebärmuttersenkung

 

Scheidensenkung:
Eine Scheidensenkung bezieht sich auf ein ähnliches Problem, bei dem die vordere oder hintere Scheidenwand geschwächt ist, was dazu führt, dass die Scheidenwände nach unten absinken. Kommt es zu einer Senkung der vorderen Scheidenwand ist auch die dahinter liegende Harnblase abgesenkt (Zystozele). Kommt es zu einer Senkung der hinteren Scheidenwand ist auch der dahinter liegende Enddarm abgesenkt (Rektozele).

 

Zystozele

 

 

Rektozele

Wie häufig ist die Gebärmuttersenkung/Scheidensenkung?

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Das Risiko für eine Senkung steigt mit dem Alter an. Insgesamt haben bis zu 30% aller Frauen eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung im Laufe ihres Lebens.

Gibt es Risikofaktoren für eine Senkung?

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Zu den Risikofaktoren, die eine Senkung der Gebärmutter und/oder Scheide begünstigen zählen:

  • Schwangerschaft und Geburt:
    Schwangerschaft und insbesondere vaginalen Geburten sind eine der Hauptursachen für Gebärmuttersenkung und Scheidensenkung. Während der Schwangerschaft dehnt sich die Gebärmutter aus und übt Druck auf das umgebende Gewebe aus. Vaginale Geburten können zusätzlich das Gewebe und die Muskulatur im Beckenbodenbereich strapazieren und schwächen, vor allem bei langer Geburtsdauer und großen Kindern über 4000g.
  • Mehrfache Geburten: Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, haben ein erhöhtes Risiko für eine Senkung, da die wiederholte Dehnung und Belastung des Beckenbodens die Muskulatur und das Bindegewebe schwächen kann.
  • Alter: Das Risiko für eine Senkung steigt mit dem Alter, insbesondere nach den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel abnimmt. Östrogen unterstützt die Festigkeit des Bindegewebes, und der Rückgang kann zu dessen Schwächung führen.
  • Genetik: Eine genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen, da eine Bindegewebsschwäche familiär vererbt werden kann.
  • Übergewicht und Adipositas: Übergewicht und Adipositas können den Druck auf den Beckenboden erhöhen und somit das Risiko für eine Senkung erhöhen.
  • Chronischer Husten: Ständiger Husten, wie er bei Rauchern oder Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen auftreten kann, erhöht den Druck im Bauchraum und trägt zur Schwächung des Beckenbodens bei.
  • Schwere körperliche Arbeit: Frauen, die schwere körperliche Arbeit ausüben oder regelmäßig schwer heben müssen, können ein erhöhtes Risiko für eine Senkung haben.
  • Bindegewebsschwäche: Angeborene Schwächen im Bindegewebe und im Beckenbodenbereich können das Risiko für eine Senkung erhöhen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Frauen mit den oben genannten Risikofaktoren eine Gebärmuttersenkung entwickeln werden, und es gibt auch Fälle von Senkungen ohne offensichtliche Risikofaktoren.

Wie fühlt sich eine Senkung an?

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Eine Senkung kann sich unterschiedlich anfühlen und von Frau zu Frau variieren. Die Symptome und Empfindungen können abhängig von der Schwere der Senkung, dem individuellen Körperbau und anderen Faktoren variieren:

  • Druckgefühl: Viele Frauen beschreiben ein starkes Druckgefühl oder eine Schwere im Beckenbereich. Es kann sich anfühlen, als ob etwas nach unten drückt oder herausragt.
  • Gefühl eines Fremdkörpers: Einige Frauen beschreiben das Gefühl, als ob ein Fremdkörper in der Vagina vorhanden ist oder als ob etwas aus der Vagina herausragt.
  • Schmerzen: Schmerzen im Unterbauch oder im Beckenbereich können auftreten, insbesondere nach langem Stehen oder Sitzen.
  • Unbehagen beim Stehen oder Gehen: Frauen mit einer Senkung können Unbehagen oder Schmerzen beim Stehen, Gehen oder anderen körperlichen Aktivitäten verspüren.
  • Probleme beim Wasserlassen: Eine Senkung kann den Harnfluss beeinträchtigen und zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen führen. Dazu können häufiger Harndrang, ein schwacher Harnstrahl oder das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert wird, gehören. Unwillkürlicher Harnverlust (Inkontinenz) beim Husten, Lachen oder Bergabgehen kann ebenfalls eine mögliche Folge der Senkung sein.
  • Probleme beim Stuhlgang: In einigen Fällen kann die Senkung auch den Stuhlgang beeinflussen und zu Verstopfung oder Schwierigkeiten beim Entleeren des Darms führen.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Eine Senkung kann Schmerzen oder Unbehagen während des Geschlechtsverkehrs verursachen.
  • Rückenschmerzen: Einige Frauen berichten von Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich als Folge der Senkung.

Nicht alle Frauen mit einer Senkung haben die gleichen Symptome, und einige Frauen können möglicherweise keine Beschwerden verspüren. Bei ungewöhnlichen Empfindungen im Beckenbereich oder Probleme beim Wasserlassen, Stuhlgang oder während des Geschlechtsverkehrs sollte eine Abklärung bei der Frauenärztin/beim Frauenarzt erfolgen.

Welche Symptome verursacht eine Senkung?

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Eine Senkung kann eine Vielzahl von Symptomen und Beschwerden verursachen. Diese Symptome können je nach Schweregrad der Senkung variieren und können von Frau zu Frau unterschiedlich sein:

  • Druckgefühl im Beckenbereich: Ein starkes Druckgefühl oder Schwere im Beckenbereich ist eines der häufigsten Symptome. Es kann sich anfühlen, als ob etwas nach unten drückt oder herausragt.
  • Vorfall: In ausgeprägten Fällen kann die Gebärmutter und/oder die Scheide teilweise oder vollständig über den Scheideneingang hinausragen. Man spricht von einem teilweisen oder kompletten Vorfall. Dies führt dazu, dass die Gebärmutter und/oder die Scheide sichtbar sind und aus dem Scheideneingang herausragen.
  • Schmerzen und Unbehagen: Schmerzen im Unterbauch, im Beckenbereich oder im unteren Rücken können auftreten. Diese Schmerzen können bei Aktivitäten wie Stehen, Gehen oder Geschlechtsverkehr verstärkt auftreten.
  • Probleme beim Wasserlassen: Eine Senkung kann den normalen Harnfluss beeinträchtigen. Frauen könnten häufigeren Harndrang verspüren, Schwierigkeiten haben, die Blase vollständig zu entleeren, oder einen schwachen Harnstrahl haben. Die Senkung kann auch dazu führen, dass es zu unwillkürlichem Harnverlieren (Inkontinenz) vor allem beim Husten, Lachen oder Bergabgehen kommt.
  • Probleme beim Stuhlgang: Ähnlich wie beim Wasserlassen kann eine Senkung der Gebärmutter auch den Stuhlgang beeinflussen. Verstopfung oder Schwierigkeiten beim Entleeren des Darms können auftreten.
  • Sexuelle Beschwerden: Schmerzen oder Unbehagen während des Geschlechtsverkehrs sind möglich, da die normale Position der Gebärmutter und/oder der Scheide beeinträchtigt sein kann.
  • Rückenschmerzen: Schmerzen im unteren Rückenbereich können aufgrund der Veränderungen im Beckenbereich auftreten.
  • Gefühl eines Fremdkörpers: Einige Frauen beschreiben das Gefühl, als ob ein Fremdkörper in der Vagina vorhanden ist oder etwas nach unten drückt.

Nicht alle Frauen mit einer Senkung haben alle diese Symptome. Einige Frauen können möglicherweise nur milde oder keine Symptome haben. Bei Verdacht auf eine Senkung oder bei auftretenden Beschwerden ist sinnvoll, einen Facharzt zu konsultieren, der eine genaue Diagnose stellen und falls notwendig, eine angemessene Behandlung empfehlen kann.

Wie wird eine Senkung diagnostiziert?

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Die Diagnose einer Senkung erfordert eine gründliche frauenärztliche Untersuchung:

  • Gespräch: In einem ausführlichen Gespräch werden die Beschwerden, Symptome, der bisherige Verlauf und eventuelle bisherige Therapieversuche besprochen.
  • Gynäkologische Untersuchung:
    • Inspektion: Beurteilung des äußeren Genitales (Vulva, Damm und Anus)
    • Spekulumuntersuchung: Die Frauenärztin/der Frauenarzt verwendet ein Spekulum um die Scheide und den Gebärmutterhals zu untersuchen und den Grad der Senkung zu beurteilen. Durch Pressen oder Husten während der Untersuchung kann eine noch genauere Beurteilung der Senkung erfolgen.
    • Bimanuelle Untersuchung: Bei dieser Untersuchung legt der Arzt eine Hand auf den Bauch und die andere in die Vagina, um die Gebärmutter/die Scheide und den Beckenboden zu erfühlen und ihre Position und Beweglichkeit zu überprüfen.
  • Urodynamische Tests: Falls Harnwegssymptome vorliegen, wie Probleme beim Wasserlassen oder Harnverlieren (Inkontinenz), können urodynamische Tests durchgeführt werden, um die Funktion der Blase und der Harnröhre genauer zu überprüfen.
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRI oder CT verwendet werden, um die genaue Position der Gebärmutter und eventuelle Begleitprobleme zu beurteilen.

Die Diagnose einer Senkung beruht auf einer Kombination von Symptomen, klinischer Untersuchung und manchmal bildgebenden Verfahren. Sobald die Diagnose gestellt wurde, kann die Frauenärztin/der Frauenarzt mit der Patientin geeignete Behandlungsmöglichkeiten besprechen, je nach Schweregrad der Senkung und den individuellen Bedürfnissen der Patientin.

Gibt es einen Selbsttest, um eine Senkung festzustellen?

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Es gibt keine zuverlässigen Selbsttests, um eine Gebärmuttersenkung oder Scheidensenkung selbst festzustellen. Die Diagnose einer Senkung erfordert eine gründliche frauenärztliche Untersuchung.
Wenn Sie Bedenken bezüglich einer Gebärmuttersenkung und/oder Scheidensenkung haben oder Symptome bemerken, sollten Sie jedenfalls einen eine Frauenärztin/einen Frauenarzt aufsuchen. Ein Gynäkologe kann eine genaue Diagnose stellen und die geeigneten Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob eine Senkung vorliegt, sowie den Schweregrad und die besten Behandlungsmöglichkeit mit Ihnen besprechen.

Ist die Gebärmuttersenkung/Scheidensenkung gefährlich?

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Eine Gebärmuttersenkung oder Scheidensenkung ist in den meisten Fällen keine gefährliche oder lebensbedrohliche Erkrankung. Sie ist jedoch eine medizinische Angelegenheit, die frauenärztlich untersucht und falls notwendig, behandelt werden sollte, da sie das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Frau beeinträchtigen kann. Die Schwere der Senkung variiert von Fall zu Fall, und nicht alle Frauen mit einer Senkung haben Symptome oder benötigen eine sofortige Behandlung.
Eine rasche Abklärung ist bei Problemen beim Wasserlassen oder Stuhlgang, bei Schmerzen und bei Infektionen oder Blutungen notwendig. Sollte es auf Grund von einem Gebärmutter-oder Scheidenvorfall zu einem akuten Harnverhalten kommen, kann als erste Maßnahme die Gebärmutter/die Scheide selbst wieder zurückgeschoben werden. Beim kompletten Harnverhalten ist immer eine sofortige fachärztliche Abklärung notwendig.

Was bedeutet die Grandeinteilung bei einer Senkung?

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Für die Beurteilung wie ausgeprägt eine Senkung ist, gibt es mehrere Einteilungen. Am häufigsten wird die Gradeinteilung von Grad 1 bis Grad 4 verwendet

  • Grad 1: Die Senkung reicht bis weniger als 1 cm oberhalb des Scheideneingangs (und ist nach außen hin nicht sichtbar.
  • Grad 2: Die Senkung reicht genau bis zum Scheideneingang.
  • Grad 3: Die Senkung reicht bis höchstens 2cm über den Scheideneingang (und ist nach außen hin sichtbar)
  • Grad 4: Die Senkung reicht mehr als 2cm über den Scheideneingang und wird auch als Vorfall (Prolaps) bezeichnet.

Eine weitere Einteilung ist das POPQ-Schema. Dieses Schema ist um einiges komplizierter, beschreibt jedoch die Senkung genauer.

Wie kann eine Senkung behandelt werden?

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Die Behandlungsmöglichkeiten für eine Senkung hängen von der Schwere der Senkung, den Symptomen der betroffenen Frau und ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschens ab.

Es gibt folgende Therapiemöglichkeiten:

  1. Konservative Maßnahmen:
    • Beckenbodentraining: Gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können helfen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Senkung zu verlangsamen. Das Beckenbodentraining sollte unter Anleitung einer Physiotherapeutin mit Beckenbodenspezialisierung erfolgen, um eine Richtige Anwendung des Beckenbodentrainings zu gewährleisten.
    • Pessare: Ein Pessar ist eine medizinische Vorrichtung, die in die Vagina eingeführt wird, um die Gebärmutter und Scheide zu stützen und den Druck auf den Beckenboden zu reduzieren.
    • Lebensstiländerungen: Gewichtsreduktion, Vermeidung schwerer körperlicher Belastung und richtige Hebe- und Tragetechniken können dazu beitragen, die Symptome zu verbessern und den Druck auf den Beckenboden zu verringern
  2. Physiotherapie:
    • Ein spezialisierter Physiotherapeut kann individuelle Übungsprogramme zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und zur Verbesserung der Muskelkontrolle entwickeln.
  3. Chirurgische Eingriffe:
    • Bei einer ausgeprägten Senkung oder bei einem Vorfall (Prolaps) kann eine Operation erforderlich sein.
    • Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren:
      • Vaginale Operationen: Hierbei wird die Senkung durch eine Operation von der Scheide aus korrigiert. Die Operation kann meist mit dem körpereigenen Gewebe durchgeführt werden. In bestimmten Situationen kann eine Operation mit einem Kunststoffnetz notwendig sein
      • Laparoskopische Operationen: Bei dieser minimalinvasiven Methode werden kleine Schnitte im Bauch gemacht, um Instrumente und eine Kamera einzuführen, um die Senkung vom Bauch aus zu korrigieren.
      • Gebärmutterentfernung (Hysterektomie): Die Gebärmutter wird nicht automatisch bei jeder Senkung entfernt. In einigen Fällen kann jedoch die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) empfohlen werden, insbesondere wenn die Gebärmutter stark abgesenkt ist oder andere Probleme vorliegen.

Die Wahl der Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Senkung, der allgemeinen Gesundheit der Patientin, ihrer Vorstellungen und Wünsche und den Lebensumständen. Nach einer ausführlichen gynäkologischen Untersuchung wird für jede Patientin ein individueller Therapieplan erstellt.

Welche Operationen werden bei einer Senkung angewendet?

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Bei einer Gebärmuttersenkung können verschiedene chirurgische Verfahren angewendet werden, abhängig von der Schwere der Senkung, den individuellen Bedürfnissen der Patientin und weiteren medizinischen Faktoren. Zu den häufig verwendeten Operationsmethoden zählen:

  1. Vaginale Operationen:
    • Kolporrhaphie: Dies ist ein häufig durchgeführter Eingriff, bei dem das Gewebe um die Vagina gestrafft wird. Dabei wird körpereigenes Gewebe verwendet. Besteht eine Senkung der vorderen Scheidenwand (Zystozele) wird eine vordere Kolporrhaphie durchgeführt. Besteht eine Senkung der hinteren Scheidenwand (Rektozele) wird eine hintere Kolporrhaphie durchgeführt.
    • Bei einigen Patientinnen kann es sinnvoll sein die Gebärmutter zu entfernen (Hysterektomie), insbesondere wenn die Gebärmutter stark abgesenkt ist oder andere Probleme vorliegen.
    • Sakrospinale Fixation: Die sakrospinale Fixation ist eine spezielle Operationsmethode, bei der die Gebärmutter und/oder die Scheide mit einer Naht an einem körpereigenen Band im Becken (Ligamentum sakrospinale) fixiert wird. Diese Operation kann vor allem dann durchgeführt werden, wenn nur die Gebärmutter abgesenkt ist (ohne Senkung der vorderen oder hinteren Scheidenwand) oder (nach einer Gebärmutterentfernung) der mittlere Teil der Scheide abgesunken ist.
    • Synthetisches Netz (Mesh): Synthetische Netze werde bei Senkungsoperationen meist dann eingesetzt, wenn es nach einer bereits durchgeführten Senkungsoperation (mit körpereigenem Gewebe) wieder zu einer Senkung kommt (Rezidiv).
  2. Laparoskopische Operationen („Knopflochchirurgie“):
    • Laparoskopische Sakrokolpopexie (Sakrohysteropexie, Sakrozervikopesxie): Bei dieser minimalinvasiven Methode werden kleine Schnitte im Bauch gemacht, um Instrumente und eine Kamera einzuführen, um die Senkung vom Bauch aus zu korrigieren. Hierbei wird im Bauch ein spezielles Netz über die Gebärmutter oder die Vagina platziert und an Bändern im Bereich des Kreuzbeins befestigt, um die Gebärmutter oder die Scheide anzuheben und zu stützen und damit die Senkung zu korrigieren.
  3. Roboterassistierte Chirurgie:
    • Ähnlich wie bei laparoskopischen Verfahren kann die roboterassistierte Chirurgie zur Reparatur einer Gebärmuttersenkung/einer Scheidensekung eingesetzt werden. Nach heutigen Erkenntnissen gibt es zwischen der klassischen laparoskopischen Operation („Knopflochchirurgie) und der roboterassisierten Chirurgie keinen wesentlichen Unterschied beim Ergebnis der Operation.

Die Auswahl der geeigneten Operation hängt von der individuellen Situation der Patientin ab. Es ist wichtig zu bedenken, dass jede Operation Risiken und Nutzen hat. Jede Patientin sollte mit ihrem Gynäkologen ausführlich über ihre Symptome, die verfügbaren Behandlungsoptionen und die möglichen Risiken und Vorteile sprechen, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.
In einigen Fällen kann eine nicht-chirurgische Behandlungsoption, wie beispielsweise Beckenbodentraining oder Pessarverwendung, bevorzugt werden, insbesondere wenn die Senkung weniger schwerwiegend ist.

Was ist nach einer Senkungsoperation zu beachten?

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Nach einer Senkungsoperation gibt es mehrere Dinge zu beachten, um eine erfolgreiche Heilung zu gewährleisten und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

  • Beachtung der Anweisungen des Arztes: Folgen Sie den Anweisungen Ihres Arztes. Dies umfasst die Einnahme von verschriebenen Medikamenten und die Einhaltung von Aktivitätsbeschränkungen.
  • Körperliche Schonung: Geben Sie Ihrem Körper ausreichend Zeit, um zu heilen. Vermeiden Sie schweres Heben (mehr als 5 kg), anstrengende körperliche Aktivitäten und intensiven Sport für die empfohlene Dauer, die Ihnen Ihr Arzt mitteilen wird.
  • Vermeidung von Infektionen: Achten Sie darauf, Wundinfektionen zu vermeiden. Halten Sie die Operationsstelle sauber und befolgen Sie die Anweisungen zur Wundpflege, die Ihnen gegeben werden.
  • Vermeidung von Verstopfung: Vermeiden Sie Verstopfung, da intensives Pressen den Beckenboden belasten kann. Trinken Sie ausreichend Wasser, essen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel und verwenden Sie gegebenenfalls milde Abführmittel.
  • Vermeidung von Geschlechtsverkehr: Ihr Arzt wird Ihnen Anweisungen geben, wann es sicher ist, wieder Geschlechtsverkehr zu haben. In der Regel wird empfohlen, 6 Wochen bis zur Wundheilung und Genesung zu warten.
  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen: Stellen Sie sicher, dass Sie die geplanten Nachsorgeuntersuchungen bei Ihrem Arzt wahrnehmen, um sicherzustellen, dass die Heilung gut verläuft und mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.
  • Achten Sie auf Alarmzeichen: Beobachten Sie Ihren Körper auf Anzeichen von Komplikationen, wie z.B. anhaltende Schmerzen, Fieber oder starke Blutungen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Heilung nach der Operation je nach Art des Eingriffs und individuellen Faktoren variieren kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über spezielle Anweisungen und Empfehlungen, um sicherzustellen, dass Sie einen erfolgreichen Heilungsprozess haben.

Welche nicht-operativen Therapiemöglichkeiten gibt es?

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  • Beckenbodentraining und Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können helfen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Senkung zu verlangsamen. Das Beckenbodentraining sollte unter Anleitung einer Physiotherapeutin mit Beckenbodenspezialisierung erfolgen, um eine richtige Anwendung des Beckenbodentrainings zu gewährleisten. Eine spezialisierte Physiotherapeutin kann individuelle Übungsprogramme zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und zur Verbesserung der Muskelkontrolle entwickeln
  • Lebensstiländerungen: Gewichtsreduktion, Vermeidung schwerer körperlicher Belastung und richtige Hebe- und Tragetechniken können dazu beitragen, die Symptome zu verbessern und den Druck auf den Beckenboden zu verringern
  • Pessare: Ein Pessar ist eine medizinische Vorrichtung, die in die Vagina eingeführt wird, um die Gebärmutter und Scheide zu stützen und den Druck auf den Beckenboden zu reduzieren.

Ein Pessar ist eine medizinische Vorrichtung, die in die Scheide eingeführt wird, um eine Gebärmuttersenkung, eine Senkung der vorderen Scheidenwand (Blasensenkung, Zystozele), eine Scheidensenkung (Vaginalprolaps), eine Senkung der hinteren Scheidenwand (Rektozele) oder Inkontinenz zu therapieren. Es handelt sich um ein flexibles, oft ringförmiges oder kegelförmiges Gerät, das aus Silikon, Gummi oder anderen medizinisch sicheren Materialien hergestellt wird.
Die Hauptfunktion eines Pessars besteht darin, die geschwächten oder gesenkten Organe im Beckenbereich zu stützen und in ihre normale Position zurückzubringen, wodurch die Symptome wie Druckgefühl, Schmerzen und Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang gelindert werden können.
Es gibt verschiedene Arten von Pessaren, die je nach den speziellen Bedürfnissen der Patientin verwendet werden können:

  • Ringpessar: Ein flexibler Ring aus medizinischem Silikon, der in die Vagina eingesetzt wird und die Gebärmutter und die Scheide stützen kann.
  • Würfelpessar: Ein flexibler Würfel, den es in unterschiedlichen Größen gibt
  • Kegelpessar: Dieses Pessar hat die Form eines Kegels und wird ebenfalls in die Vagina eingeführt, um die Senkung aufzuheben.
  • Urethraringpeesar: Ein Ringpessar, das bei zusätzlicher Inkontinenz eingesetzt werden kann. Dabei drückt eine Verdickung am Ring auf die Harnröhre und kann dadurch die Inkontinenz verbessern
  • Gehrungspessar: Ein Pessar, das in einem bestimmten Winkel gebogen ist, um die Unterstützung der Beckenorgane zu optimieren
  • Restifem: Ein Pessar, das durch seine bestimmte Form bei Gebärmuttersenkung, der Senkung der vorderen Scheidenwand (Zystozele) und bei Inkontinenz angewendet werden kann.
  • Schaumstoffpessar: Ein weiches, flexibles Pessar, das aus einem Schaufstoff besteht und sich an die Form der Vagina anpasst.

Der Einsatz eines Pessars erfordert eine genaue Anpassung durch eine Gynäkologin/einen Gynäkologen. Ein Pessar sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass es korrekt sitzt und wirksam ist.

Wann ist Beckenbodengymnastik sinnvoll?

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Beckenbodengymnastik, auch als Beckenbodenübungen oder -training bekannt, ist sinnvoll in verschiedenen Situationen und Lebensphasen. Der Beckenboden ist eine wichtige Gruppe von Muskeln, die den unteren Teil des Beckens stützen und eine Rolle bei der Kontrolle von Blase, Darm und Fortpflanzungsorganen spielen.

  • Schwangerschaft und Geburt: Während der Schwangerschaft und insbesondere nach der Geburt können die Beckenbodenmuskeln stark beansprucht und geschwächt werden. Beckenbodengymnastik kann helfen, diese Muskeln zu stärken und ihre Funktion wiederherzustellen, um Probleme wie Harninkontinenz oder Gebärmuttersenkung vorzubeugen oder zu lindern.
  • Gebärmuttersenkung und Scheidensenkung: Beckenbodengymnastik kann dazu beitragen, die Muskeln und das Bindegewebe im Beckenbereich zu stärken und die Auswirkungen von Gebärmuttersenkung oder anderen Prolapsen zu verringern.
  • Harninkontinenz: Frauen, die unter Harninkontinenz leiden, können von Beckenbodengymnastik profitieren, um die Kontrolle über die Blase zu verbessern und ungewollten Harnverlust zu reduzieren.
  • Vorbeugung: Beckenbodengymnastik kann helfen, zukünftige Probleme im Zusammenhang mit Beckenbodenfunktionsstörungen zu verhindern, insbesondere bei Frauen mit familiärer Veranlagung oder anderen Risikofaktoren.
  • Vor und nach gynäkologischen Operationen: Beckenbodengymnastik kann als Teil der Vorbereitung auf gynäkologische Operationen oder als Teil der postoperativen Rehabilitation sinnvoll sein. Nach einer Operation sollte jedoch bis zum Abschluss der der Wundheilung (üblicherweise 6 Wochen) das Beckenbodentraining pausiert werden.
  • Altersbedingte Veränderungen: Mit zunehmendem Alter können die Muskeln des Beckenbodens schwächer werden. Beckenbodengymnastik kann dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken und die Kontrolle über Blase und Darm aufrechtzuerhalten.

Das Beckenbodentraining sollte unter Anleitung einer Physiotherapeutin mit Beckenbodenspezialisierung erfolgen, um eine richtige Anwendung des Beckenbodentrainings zu gewährleisten. Eine spezialisierte Physiotherapeutin kann individuelle Übungsprogramme zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und zur Verbesserung der Muskelkontrolle entwickeln
Beckenbodengymnastik sollte individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst werden und kann eine wertvolle Maßnahme zur Verbesserung der Beckenbodenfunktion und -gesundheit sein.

Kann man vorbeugend etwas gegen eine Senkung tun?

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Ja, es gibt bestimmte Maßnahmen, die Frauen ergreifen können, um vorbeugend das Risiko einer Senkung zu verringern oder das Fortschreiten zu verlangsamen. Nicht alle Fälle von Gebärmuttersenkung oder Scheidensenkung können verhindert werden, da sie von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden können, einschließlich genetischer Veranlagung und hormoneller Veränderungen. Dennoch können folgende Maßnahmen dazu beitragen, das Risiko zu verringern:

  • Beckenbodengymnastik: Regelmäßige Beckenbodengymnastik kann dazu beitragen, die Muskeln im Beckenboden zu stärken und zu unterstützen, was das Risiko einer Senkung verringern kann. Diese Übungen können sowohl vorbeugend als auch zur Stärkung nach der Schwangerschaft oder Geburt durchgeführt werden.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen kann Verstopfung vorbeugen, was eine Belastung für den Beckenboden darstellen kann.
  • Gewichtskontrolle: Ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erreichen kann dazu beitragen, den Druck auf den Beckenboden zu reduzieren.
  • Vermeidung von übermäßigem Heben: Vermeiden Sie das Heben schwerer Gegenstände, insbesondere mit unsachgemäßen Techniken, um eine übermäßige Belastung des Beckenbodens zu verhindern.
  • Richtige Haltung: Eine gute Körperhaltung kann dazu beitragen, den Druck auf den Beckenboden zu reduzieren. Vermeiden Sie langes Stehen oder Sitzen in ungünstigen Positionen.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie zum Beispiel Walking, Schwimmen oder Yoga, kann die allgemeine Muskulatur und Durchblutung fördern, was auch dem Beckenboden zugutekommen kann.
  • Vermeidung von übermäßigem Pressen: Beim Stuhlgang sollte übermäßiges Pressen vermieden werden, um den Druck auf den Beckenboden zu minimieren.
  • Raucherentwöhnung: Das Rauchen kann zu einem verringerten Blutfluss und einer schlechteren Elastizität des Bindegewebes beitragen. Raucherentwöhnung kann daher helfen, das Risiko von Beckenbodenproblemen zu verringern.
  • Korrekte Hebe- und Tragetechniken: Wenn schweres Heben nicht vermieden werden kann, ist es wichtig, korrekte Techniken zu verwenden, um den Beckenboden zu schonen.

 

Die Informationen basieren auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfahrungen des Autors. Sie ersetzen weder das ärztliche Gespräch noch die gynäkologische Untersuchung.

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Dieser Online-Ratgeber wurde von Univ.-Prof. Mag. Dr.med. Andreas Widschwendter eingerichtet, um unabhängig, seriös und auf dem neuesten Stand des Wissens über gynäkologische Operationen und Erkrankungen zu informieren.
Foto Univ.-Prof. Mag. Dr.med. Andreas Widschwendter
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