Myome
Inhaltsverzeichnis:
- Was sind Myome?
- Welche Beschwerden können Myome verursachen?
- Wie häufig sind Myome?
- Wie wird die Diagnose Myome gestellt?
- Wie entstehen Myome?
- Wie werden Myome behandelt?
- Myomtherapie: Operation
- Myomtherapie: Medikamente
- Myomtherapie: Embolisation
- Myomtherapie: Radiofrequenztherapie
- Myomtherapie: Magnetresonanz-gesteuerte fokussierte Ultraschallbehandlung (MR-HIFU)
- Welche Therapien sind bei Blutungsstörungen möglich?
- Sind Myome vererbbar?
- Haben Myome Einfluss auf eine Schwangerschaft?
- Kann man vorbeugend etwas gegen Myome tun?
- Sind Myome eine bösartige Erkrankung?
Was sind Myome?
Myome sind gutartige Veränderungen, die von der Gebärmutterwand (Myometrium) ausgehen. Sie entstehen aus den Muskelzellen der Gebärmutterwand und sind gegen die normale Gebärmutterwand durch eine Kapsel abgegrenzt.
Welche Beschwerden können Myome verursachen?
Beschwerden, die durch Myome verursacht werden, hängen vor allem davon ab, wo die Myome sitzen und wie groß die Myome sind. Häufig verursachen Myome keinerlei Beschwerden und sind nur im Rahmen einer gynäkologischen Ultraschalluntersuchung entdeckt worden.
Folgende Beschwerden können durch Myome verursacht werden:
- Blutungsstörungen (starke oder verlängerte Regelblutungen, unregelmäßige Blutungen, Zwischenblutungen, Dauerblutungen)
- Schmerzen (Regelschmerzen, Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)
- Druck auf die Harnblase oder Enddarm
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Fehlgeburt
Wie häufig sind Myome?
Myome sind sehr häufig. Ca. 70% aller Frauen haben bis zur Menopause ein oder mehrere Myome.
Wie wird die Diagnose Myome gestellt?
Die Diagnose wird bei der gynäkologischen Untersuchung mit dem Ultraschall gestellt. Selten ist ein MRT (Magnet Resonanz Tomographie) oder CT (Computer Tomographie) notwendig.
Wie entstehen Myome?
Die Ursache, weshalb Myome entstehen, ist nach wie vor unbekannt. Prinzipiell kann jede Frau in den fruchtbaren Jahren (von der ersten Regelblutung bis zur Menopause) Myome entwickeln. Hormone (Östrogene, Gelbkörperhormone (Progesteron)) spielen dabei eine wichtige Rolle. Weitere Risikofaktoren für die Entwicklung von Myomen sind Übergewicht, Alkohol, Anzahl der Schwangerschaften, Alter und gehäuftes Auftreten von Myomen in der Familie.
Wie werden Myome behandelt?
Myome, die keine Beschwerden verursachen und Myome, die kein schnelles Wachstum zeigen, müssen nicht behandelt werden. Bei Myomen, die Beschwerden verursachen, hängt die Therapie von folgenden Faktoren ab:
- Welche Beschwerden werden durch die Myome verursacht?
- Wo sitzen die Myome?
- Wie groß sind die Myome
Besteht Kinderwunsch? - Soll die Gebärmutter erhalten werden?
- Welche Therapie wünscht die betroffene Patientin?
Folgende Therapien sind bei Myomen möglich:
- Operation
- Medikamente
- Embolisation
- Radiofrequenztherapie
- Fokussierter Ultraschall
Die einzelnen Therapiemöglichkeiten sowie Risiken und Nebenwirkungen werden in den folgenden Abschnitten genau beschrieben.
Myomtherapie: Operation
- Laparoskopie (Bauchspiegelung, „Knopf-Loch-Chirurgie“)
Am häufigsten werden Myome mittels Laparoskopie operativ entfernt. Diese Operationstechnik wird bei Myomen die in der Wand der Gebärmutter oder an der Oberfläche der Gebärmutter sitzen, angewandt. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Operationstechnik, mögliche Risiken und Komplikationen und was nach der Operation zu beachten ist, lesen Sie im Kapitel Myom-Operation auf dieser Homepage.
- Bauchschnitt
Bei sehr großen Myomen (über 10cm im Durchmesser) oder bei sehr vielen Myomen kann für die Entfernung der Myome ein Bauchschnitt notwendig sein. Der Bauchschnitt wird ähnlich wie beim Kaiserschnitt als sogenannter „Bikini-Schnitt“ (knapp oberhalb der Schambehaarung) durchgeführt. Die Operation kann in Vollnarkose oder Teilnarkose („Kreuzstich“, PDA) durchgeführt werden. Operationstechnik, mögliche Risiken und Komplikationen und was nach der Operation zu beachten ist, lesen Sie im Kapitel Myom-Operation auf dieser Homepage.
- Gebärmutterhöhlenspiegelung (Hysteroskopie)
Myome, die in der Gebärmutterhöhle unmittelbar unter der Schleimhaut liegen, werden mittels Gebärmutterhöhlenspiegelung entfernt. Diese Operation wird von der Scheide aus durchgeführt und erfolgt in Vollnarkose. Operationstechnik, mögliche Risiken und Komplikationen und was nach der Operation zu beachten ist, lesen Sie im Kapitel Myom-Operation auf dieser Homepage.
- Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)
Bei abgeschlossenem Kinderwunsch und wenn die betroffene Patientin das wünscht, kann bei Myomen auch eine Entfernung der gesamten Gebärmutter als definitive Therapie durchgeführt werden. Je nach Größe und Beweglichkeit der Gebärmutter sowie abhängig von entsprechenden Voroperationen kann die Gebärmutterentfernung durch die Scheide, mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder Bauchschnitt durchgeführt werden. Operationstechnik, mögliche Risiken und Komplikationen und was nach der Operation zu beachten ist, lesen Sie im Kapitel Gebärmutterentfernung auf dieser Homepage.
Myomtherapie: Medikamente
Für die medikamentöse Therapie von Myomen stehen derzeit 2 Medikamente zur Verfügung:
Esmya (Ulipristalacetat)
- Esmya wird zur Behandlung von mittleren bis starken Symptomen von Gebärmutter-Myomen eingesetzt. Zu diesen Symptomen gehören vor allem starke, verlängerte oder unregelmäßige Regelblutungen und Unterbauchschmerzen.
- Esmya wirkt durch die Beeinflussung der Aktivität des Gelbkörperhormons (Progesteron). Durch die Einnahme von Esmya kann die Regelblutung reduziert oder gestoppt werden und die Größe von Myomen kann reduziert werden.
- Esmya darf nicht eingenommen werden bei Allergien gegen den Wirkstoff, bei Lebererkrankungen, während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Blutungen aus der Scheide, die nicht durch Myome verursacht werden und bei bösartigen Erkrankungen der Gebärmutter, des Eierstocks oder der Brust.
- Vor und während der Behandlung mit Esmya werden wiederholt Bluttests durchgeführt, um die Leberfunktion zu überprüfen, da Esmya in seltenen Fällen zu sehr schweren Leberfunktionsstörungen führen kann.
- Esmya wird üblicherweise am ersten Tag der Regelblutung begonnen und für 3 Monate ohne Unterbrechung täglich eingenommen. Danach wird je nach Beschwerden, Größenreduktion der Myome, Nebenwirkungen und Ergebnis der Bluttests (Leberfunktion) gemeinsam mit der betreuenden Frauenärztin/dem betreuenden Frauenarzt entschieden, ob eine weitere Therapie sinnvoll und notwendig ist.
- Folgende Nebenwirkungen unter Esmyatherapie sind häufig: Reduktion oder aussetzen der Regelblutung, Anschwellen und Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen, Übelkeit, unreine Haut (Akne), Muskel- und Knochenschmerzen, Eierstockzysten, Empfindlichkeit und Schmerzen in der Brust, Hitzewallungen, Müdigkeit, Gewichstzunahme
- Ob eine Therapie mit Esmya für Sie geeignet ist, kann nur Ihre betreuende Gynäkologin/Ihr betreuender Gynäkologe nach einer sorgfältigen gynäkologischen Untersuchung und nach entsprechenden Bluttests mit Ihnen gemeinsam entscheiden.
Ryeqo (Relugolix/Estradiol/Norethisteronacetat)
- Ryeqo wird zur Behandlung von mittelschweren bis schweren Symptomen von Gebärmutter-Myomen eingesetzt. Zu diesen Symptomen gehören vor allem starke, verlängerte oder unregelmäßige Regelblutungen und Unterbauchschmerzen.
- Ryeqo soll die in Zusammenhang mit Gebärmuttermyomen auftretenden Blutungen verringern oder stoppen sowie die Schmerzen und Beschwerden im Becken lindern.
- Das Arzneimittel Ryeqo enthält drei Substanzen: Relugolix, Estradiol und Norethisteronacetat
- Relugolix: Reduziert die Bildung von weiblichen Hormonen im Eierstock (Östrogene und Gelbkörperhormone). Durch die Verringerung der körpereigenen, weiblichen Hormone können, die in Zusammenhang mit Gebärmuttermyomen auftretenden Blutungen verringert oder gestoppt werden sowie die Schmerzen und Beschwerden im Becken gelindert werden.
- Estradiol: ein Östrogen (weibliches Hormon)
- Norethisteronacetat: ein Gelbkörperhormon (weibliches Hormon)
- Durch die Verringerung der körpereigenen weiblichen Hormone (Wirkung von Relugolix) kann es zu Beschwerden kommen wie im Wechsel bzw. Menopause. Um diese Beschwerden möglichst gering zu halten, wurde diese Arzneimittel (Ryeqo) zusätzlich zum Relugolix um die weiblichen Hormone Estradiol und Norethisteronacetat ergänzt.
- Ryeqo darf nicht eingenommen werden bei Allergien gegen den Wirkstoff, bei Blutgerinnsel, nach Herzinfarkt, Schlaganfall oder Angina pectoris, bei Blutgerinnungsstörungen, bei Osteoporose, Migräne, bei Krebserkrankungen der Brust oder der Geschlechtsorgane, bei Lebertumoren, bei Lebererkrankungen und während der Schwangerschaft und Stillzeit
- Die Einnahme von Ryeqo sollte in den ersten 5 Tagen nach Beginn der Regelblutung begonnen werden. Die empfohlene Dosis beträgt eine Tablette täglich.
- Folgende Nebenwirkungen sind häufig: Hitzewallungen, starke oder unregelmäßige oder längere Blutungen der Gebärmutter, Haarausfall, Gereiztheit, geringeres Interesse an Geschlechtsverkehr, vermehrtes Schwitzen, Knoten im Brustgewebe (Brustzyste), Verdauungsstörungen, nächtliche Schweißausbrüche.
- Ob eine Therapie mit Ryeqo für Sie geeignet ist und wie lange die Therapie durchgeführt werden soll, kann nur Ihre betreuende Gynäkologin/Ihr betreuender Gynäkologe nach einer sorgfältigen gynäkologischen Untersuchung und nach ausführlicher Aufklärung und Beratung mit Ihnen gemeinsam entscheiden.
Myomtherapie: Embolisation
- Technik
Bei der Embolisation werden die Blutgefäße, die die Myome versorgen, mit kleinen Kunststoffkügelchen verstopft. Dadurch werden die Myome „ausgehungert“ und das Myomwachstum kann gestoppt werden oder die Myome schrumpfen. Dadurch können sowohl die starken Regelblutungen als auch die Unterbauchschmerzen verringert werden. Die Embolisation wird von Röntgenärzten durchgeführt. Der Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung oder Teilnarkose (PDA). Der Röntgenarzt führt über die Leiste-Blutgefäße einen Katheder zu den Blutgefäßen der Gebärmutter, die die Myome versorgen. Über den Katheder werden kleine Kunststoffkügelchen eingespritzt, die Blutgefäße, die die Myome versorgen, verstopft.
- Wer ist dafür geeignet?
Die Myomembolisation wird bei Patientinnen in Erwägung gezogen, die nicht operiert werden können oder einer Operation ablehnend gegenüberstehen und sehr große oder sehr viele Myome haben, die Beschwerden verursachen.
- Nebenwirkungen, Risiken, Komplikationen
Folgende Nebenwirkungen, Risiken und Komplikationen können bei der Myomembolisation auftreten:
Starke Schmerzen, Bluterguss, Hitzewallungen (durch Beeinträchtigung der Eierstockfunktion), verfrühte Menopause, Ausstoßen der behandelten Myome, Infektion der Gebärmutter. In etwa 1% der Patientinnen ist auf Grund von Komplikationen bei der Embolisation eine operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) notwendig.
- Bei Kinderwunsch
Bei Patientinnen mit Kinderwunsch ist die Myomembolisation kein etabliertes Verfahren und gilt allenfalls als letzte Möglichkeit vor einer Gebärmutterentfernung. Mögliche Risiken bestehen vor allem in einer möglichen Abnahme der Eierstockfunktion, erhöhtem Fehlgeburtsrisiko, Störungen in der Einnistung der Nachgeburt und verstärkten Blutungen nach der Geburt.
- Erfolgsrate
Bis zu 80% der Patientinnen geben gemäß den aktuellen Studien einen Rückgang der Myom-bedingten Beschwerden an und sind mit dem Eingriff zufrieden.
Myomtherapie: Radiofrequenztherapie
- Technik
Das Gerät, mit dem diese Behandlung durchgeführt wird, heißt Sonata. Bei der Sonata-Behandlung werden die einzelnen Myome mit Hilfe eines in der Gebärmutter befindlichen Ultraschallgeräts ausfindig gemacht und dargestellt. Durch Abgabe von Radiofrequenzenergie wird das Myom geschrumpft und dadurch die Symptome reduziert.
- Wer ist dafür geeignet?
Patientinnen mit Myomen die Beschwerden verursachen. Myome die unter der Schleimhaut oder in der Gebärmutterwand liegen.
- Nebenwirkungen, Risiken, Komplikationen
Folgende Nebenwirkungen, Risiken und Komplikationen können bei dieser Technik auftreten: Schmerzen/Krämpfe im Bauch- und Beckenhöhlenbereich; Rückenschmerzen; Verstopfung; Schwindel/Erschöpfung; Kopfschmerzen; Fieber; Übelkeit/Erbrechen; vaginale Schmierblutung/Blutung/schmerzhafte Regelblutung; allergische Reaktionen, Verletzung des Darms oder der Blase; Hautverbrennung aufgrund der Ausbreitung von Radiofrequenzenergie; thrombotische Ereignisse; unbeabsichtigte Verletzung der Gebärmutter oder des Scheidengewölbes, benachbarter Organe oder benachbarten Gewebes
- Bei Kinderwunsch
Ob und wie der Radiofrequenztherapie bei Myomen die Fruchtbarkeit (Fertilität) einer Frau, die Schwangerschaft oder das Wachstum des Embryos beeinflusst, ist noch nicht ausreichend erforscht.
- Erfolgsrate
In aktuellen Studien wird eine Verringerung der Myomgröße und eine Verringerung der Regelblutung in 70% bis 90% berichtet.
Myomtherapie: Magnetresonanz-gesteuerte fokussierte Ultraschallbehandlung (MR-HIFU)
- Technik
Bei dieser Technik werden Myome mit der Energie von gebündelten Ultraschallwellen zum Schrumpfen gebracht. Durch das gezielte Ultraschallbündel entsteht eine Erwärmung wodurch die Größe des Myoms verringert werden kann was in weiterer Folge zur Beschwerdelinderung führen kann. Die Patientin liegt dabei auf einer speziellen Liege auf dem Bauch im Magnetresonanz-Gerät. Gebündelte Ultraschallwellen dringen durch die Bauchdecke auf das Myom und erhitzen das Gewebe (vergleichbar mit einem Brennglas in der Sonne). Umliegende Organe werden dabei geschont. Das Ziel der Methode ist die Beseitigung oder Verminderung Myom-bedingter Beschwerden bei den betroffenen Frauen. Eine vollständige Rückbildung der Myome ist eher nicht zu erwarten.
- Wer ist dafür geeignet?
Die Behandlung kann nur bei bestimmten Voraussetzungen in Erwägung gezogen werden: weniger als 5 Myome, nur Myome kleiner als 10cm, Lage der Myome in der Vorderwand der Gebärmutter.
- Nebenwirkungen, Risiken, Komplikationen
Folgende Nebenwirkungen, Risiken und Komplikationen können bei dieser Technik auftreten: Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen (Unterbauch, Gesäß, Bein, Nacken, Kreuzbein), überempfindliche Bauchwand, Hitzeschäden innerer Organe und Nerven, Harnentleerungsstörungen, Hautverbrennungen.
- Bei Kinderwunsch
Ob und wie der fokussierte Ultraschall die Fruchtbarkeit (Fertilität) einer Frau, die Schwangerschaft oder das Wachstum des Embryos beeinflusst, ist noch nicht ausreichend erforscht.
- Erfolgsrate
Eine Zusammenfassung von Studienergebnissen zu dieser Technik gibt eine Verringerung der Myomgröße in 20%-80% an. In einigen Studien mussten bis zu 20% der Patientinnen neuerlich behandelt werden.
Welche Therapien sind bei Blutungsstörungen möglich?
Bei Blutungsstörungen die durch Myome verursacht werden (starke oder verlängerte Regelblutungen, unregelmäßige Blutungen, Zwischenblutungen, Dauerblutungen) gibt es neben den beschriebenen Myomtherapien auch noch folgende Möglichkeiten:
- Gelbkörperhormone (Gestagene)
- Minipille
- Hormonspirale
- Pille
- Tranexamsäure (Cyklokapron)
- Verödung der Gebärmutterschleimhaut (NovaSure)
- Entfernung der Gebärmutterschleimhaut (hysteroskopische Endometriumresektion)
Durch diese Therapien werden die Blutungsstörungen behandelt, ein direkter Effekt auf die Myome ist durch diese Therapien nicht zu erwarten. Welche Art der Therapie möglich ist, kann nur durch die behandelnde Frauenärztin/den behandelten Frauenarzt nach einer ausführlichen Untersuchung und Beratung entschieden werden.
Sind Myome vererbbar?
Einzelne Gene, die für das Auftreten von Myomen mitverantwortlich sind wurden identifiziert. Ein bestimmter Erbgang ist bisher nicht bekannt. Ein gehäuftes Auftreten von Myom in bestimmten Familien wurde beobachtet.
Haben Myome Einfluss auf eine Schwangerschaft?
Die meisten Myome haben keinen Einfluss auf die Schwangerschaft.
Myome die unmittelbar unter der Gebärmutterschleimhaut liegen, können die Einnistung des Embryos erschweren und zu einer erhöhten Fehlgeburtsrate beitragen. Große oder sehr rasch wachsende Myome können in der Schwangerschaft Schmerzen verursachen und in seltenen Fällen das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen. Ein etwas erhöhtes Risiko für Blutungen in der Schwangerschaft ist bei Frauen mit Myomen beschrieben. Große Myome im Bereich des Gebärmutterhalses könne die normale vaginale Geburt beeinträchtigen. Wenn sich auf Grund von Myomen die Gebärmutter nach der Geburt nicht gut zusammenziehen kann, besteht ein erhöhtes Risiko für stärkere Blutungen nach der Geburt.
Nach einer operativen Entfernung von Myomen empfiehlt der Operateur je nach Größe und Sitz der Myome den Geburtsmodus im Falle einer Schwangerschaft (vaginale Geburt oder Kaiserschnitt).
Kann man vorbeugend etwas gegen Myome tun?
Wissenschaftlich bewiesene Methoden, mit denen die Entstehung von Myomen verhindert werden kann, gibt es derzeit nicht.
Eine Verringerung des Risikos für die Entstehung von Myomen bzw. das Wachstum von Myomen wurde bei langjähriger Einnahme der Pille beschrieben. Ein möglicher günstiger Effekt wird für Grüntee-Extrakt und Vitamin D diskutiert.
Sind Myome eine bösartige Erkrankung?
Myome sind eine gutartige Veränderung, die von der Gebärmutterwand (Myometrium) ausgehen. Sie entstehen aus den Muskelzellen der Gebärmutterwand und sind gegen die normale Gebärmutterwand durch eine Kapsel abgegrenzt.
In sehr seltenen Fällen (unter 0,5%) ist es möglich, dass hinter einem vermuteten Myom eine bösartige Veränderung (Sarkom) steckt. Die bildgebende Diagnostik (Ultraschall, MRI, CT) erlaubt keine 100%ige Einschätzung. Nach einer operativen Entfernung von Myomen kann die feingewebliche Untersuchung (Histologie) Gewissheit schaffen.
Die Informationen basieren auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfahrungen des Autors. Sie ersetzen weder das ärztliche Gespräch noch die gynäkologische Untersuchung.